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Bonaventure, the Body, and the Aesthetics of Salvation
In diesem Werk der historischen Theologie untersucht Rachel Davies die Beziehung zwischen Ästhetik und Anthropologie im Denken Bonaventuras und zeigt, wie die körperliche Verkleinerung zu einem Zeichen und einer Quelle der Erneuerung des Selbst werden kann.
Anhand von Texten wie den Kollationen über die sechs Tage und dem Großen Leben des Franziskus rekonstruiert Davies die traditionelle Darstellung der Rebellion des gefallenen Körpers gegen die Seele und betont stattdessen die ursprüngliche Aufgabe des Körpers durch die Seele. Ihre Interpretation lenkt die Aufmerksamkeit auf die entscheidende, aber unterbewertete Rolle, die Bonaventura dem Körper im Werden des Selbst zuweist, und zeigt, wie die Kontemplation die zärtliche Rückgewinnung des Körpers durch die Seele beinhaltet, den sie einst abgelehnt hat.
Obwohl die Kontemplation die Integrität von Körper und Seele wieder möglich macht, argumentiert Davies, dass der Körper sich nie vollständig von seiner ursprünglichen Entfremdung erholt. Stattdessen schlägt Bonaventura vor, dass der Einzelne gleichzeitig Gebrochenheit und Heilung erfahren kann, und dass leidende Körper zu österlichen Räumen werden können, die begnadet und offen für die selige Ganzheit sind.