Bewertung:

Timothy Hymans Buch über Pierre Bonnard hat gemischte Kritiken erhalten. Gelobt werden seine aufschlussreiche Analyse und sein informativer Inhalt, während die Kritik sich auf die schlechte Druckqualität und die irreführende Darstellung der Farbabbildungen konzentriert.
Vorteile:Schön geschrieben, informativ für Künstler, kompakt, enthält mehr Informationen als größere Bücher, hilft bei akademischen Arbeiten und bietet eine intelligente Einführung in Bonnards Kunst.
Nachteile:Irreführende Darstellung von Farbabbildungen, schlechte Druckqualität, steifer akademischer Ton, und einige Rezensenten waren der Meinung, dass es keine neuen Erkenntnisse liefert.
(basierend auf 13 Leserbewertungen)
Bonnard wurde schon früh unter den Nabis, den radikalen jungen Schülern Gauguins, berühmt und schuf zusammen mit Vuillard eine neue intimistische Kunst mit psychologisch aufgeladenen Interieurs. Ab 1900 wendet er sich jedoch wieder dem Impressionismus zu und stellt in seiner Kunst Momente gesteigerter Subjektivität, Farbe und Raum wieder her.
Seine größten Werke thematisieren seine klaustrophobische Beziehung zu Marthe, seiner Frau; in den siebziger Jahren schuf er auch einige der ergreifendsten Selbstporträts der westlichen Kunst. Diese neue Darstellung zeigt, wie diese schönen und lyrischen Bilder manchmal aus schrecklichen Umständen entstanden sind. Wie Bonnard selbst kurz vor seinem Tod im Jahr 1947 schrieb, „singt man nicht immer aus dem Glück heraus“.
In den 1890er Jahren von Mallarme und dem Symbolismus, von Jarry und dem Anarchismus sowie von der Philosophie Bergsons geprägt, entfaltete sich Bonnards komplexe Kunst erst in den 1920er Jahren mit voller Überzeugung. Seine Neubewertung in den letzten dreißig Jahren hat sich auf diese außergewöhnlichen späten Bilder konzentriert, die zu den nachhaltigsten Bildern des zwanzigsten Jahrhunderts gehören.