Bewertung:

James Boyce untersucht in seinem Buch „Born Bad“ die historischen und kulturellen Implikationen der Lehre von der Erbsünde und zeichnet ihre Ursprünge und ihren Einfluss auf das westliche Denken und die Gesellschaft nach. Der Text beleuchtet das Konzept aus verschiedenen Blickwinkeln und hebt sowohl seine weitreichende Wirkung als auch die Kritik an seinen Interpretationen im Laufe der Zeit hervor.
Vorteile:Das Buch wird für seinen zum Nachdenken anregenden Inhalt und seinen fesselnden Schreibstil gelobt. Die Leser schätzen den historischen Überblick, die Klarheit und die Fähigkeit des Autors, komplexe theologische Argumente auf verständliche Weise darzustellen. Viele empfanden es als bereichernd, aufschlussreich und respektvoll gegenüber unterschiedlichen Glaubensrichtungen, was das Thema für heutige Diskussionen relevant macht.
Nachteile:Kritiker erwähnen, dass das Buch für manche Leser zu akademisch sein könnte, und bezeichnen es als schwere Lektüre. Einige fanden es unvollständig oder langweilig und vermissten empirische Belege für ihre Behauptungen. Andere argumentieren, dass die These des Autors nicht bewiesen ist, und sie äußern Bedenken wegen einer vermeintlichen Voreingenommenheit gegenüber traditionellen Interpretationen der Erbsünde.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
Born Bad: Original Sin and the Making of the Western World
"Die Erbsünde ist die Schöpfungsgeschichte der westlichen Welt. "Nach der christlichen Lehre von der Erbsünde werden die Menschen von Natur aus schlecht geboren und können nur durch Gottes Gnade das Heil erlangen.
In diesem fesselnden und kontroversen Buch untersucht der renommierte Historiker James Boyce, wie dieses jahrhundertealte Konzept das westliche Menschenbild bis in die Gegenwart hinein geprägt hat. Boyce zeichnet die Geschichte der Erbsünde von Adam und Eva, St. Augustinus und Martin Luther bis hin zu Adam Smith, Sigmund Freud und Richard Dawkins nach und untersucht, wie jeder von ihnen dazu beigetragen hat, unsere Vorstellung von der Erbsünde zu prägen.
Boyce argumentiert, dass trotz des deutlichen Rückgangs der Kirchenbesucher in den letzten Jahren religiöse Moralvorstellungen unsere moderne säkulare Gesellschaft immer noch stark prägen, auch wenn wir uns ihrer Ursprünge oft nicht bewusst sind. Auch wenn die spezifische Lehre heute so gut wie verschwunden ist (sogar aus den Kirchen), so ist doch die charakteristische Unzufriedenheit der westlichen Menschen geblieben - die Schuldgefühle und die Unzulänglichkeit, die nicht damit verbunden sind, etwas Falsches zu tun, sondern damit, falsch zu sein.
Boyce bietet nicht nur eine innovative Geschichte des Christentums, sondern auch neue Einblicke in die Entstehung des Westens. Born Bad ist die mitreißende Geschichte einer kontroversen Idee und des bemerkenswerten Einflusses, den sie immer noch ausübt.