
Letters, Volume 1 (1-185)
Die dreihundertachtundsechzig Briefe des heiligen Basilius, die den lebendigsten und persönlichsten Teil seiner Werke ausmachen, geben uns vielleicht den klarsten Einblick in den Reichtum seines reichen und vielfältigen Genies. Sie wurden in den Jahren von 357, kurz vor seinem Rückzug in den Pontus, bis zu seinem Tod im Jahr 378 geschrieben, einer Zeit großer Unruhen und Verfolgungen der orthodoxen katholischen Kirche im Osten.
Ihre Vielfalt ist auffallend: Sie reicht von einfachen freundlichen Grüßen bis hin zu tiefgründigen Erklärungen der Lehre, von spielerischen Vorwürfen bis hin zur strengen Anprangerung von Übertretungen, von freundlichen Empfehlungen bis hin zu ernsten Bitten um Gerechtigkeit, von sanften Botschaften des Mitgefühls bis hin zu bitteren Klagen über die Übel, die den Kirchen zugefügt wurden oder in ihnen herrschen. Wie nicht anders zu erwarten, ist der Stil dieser Briefe so unterschiedlich wie ihr Inhalt. Die Briefe, die er in seiner offiziellen Eigenschaft als Kirchenvorsteher schrieb, sowie die Empfehlungsschreiben und die kanonischen Briefe sind naturgemäß förmlicher im Ton, während die freundschaftlichen Briefe, die Briefe mit Appellen, Ermahnungen und Ermutigungen und vor allem die Trostbriefe die sophistische Ausbildung des Basilius erkennen lassen, auch wenn er sich selbst in diesen Briefen in Zurückhaltung übt.
Er verfügte über die Technik der antiken Rhetorik, aber er hatte auch ein ernsthaftes Ziel und einen Sinn für die Richtigkeit der Dinge. Dem hl.
Den Briefen des Basilius kann man die Eigenschaften zuschreiben, die er dem von ihm sehr geschätzten Buch des Diodorus zuschrieb, nämlich Gedankenfülle, Klarheit, Einfachheit und Natürlichkeit des Stils. Er selbst missbilligte einen zu kunstvollen Stil und vermied ihn sorgfältig.
Seine frühe Erziehung hatte ihn jedoch für den Gebrauch einer reichhaltigen Diktion und vielfältiger und reizvoller Figuren geschult, und wenn die Gelegenheit es rechtfertigte, erwies er sich als ein Meister in deren Gebrauch. Unabhängig davon, ob wir sie aus historischer, kirchlicher oder theologischer Sicht betrachten, stellen die Briefe einen wichtigen Beitrag dar.