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Bronze Monsters and the Cultures of Wonder: Griffin Cauldrons in the Preclassical Mediterranean
Das achte und siebte Jahrhundert v. Chr.
war eine Zeit des regen Austauschs zwischen dem Mittelmeerraum und dem Nahen Osten. Einer der wichtigsten Importe aus dieser Zeit in die hellenische und italische Welt war das Bild des Greifs, eines mythischen Ungeheuers, das gewöhnlich den Körper eines Löwen und den Kopf eines Adlers besitzt. Vor allem Bronzekessel trugen Greifenprotome - figürliche Aufsätze, die den Hals und den Kopf des Tieres zeigten.
Die detailliert gefertigten Protome wurden so gestaltet, dass sie voller Kraft erschienen und den Betrachter in ihren Bann zogen. Bronze Monsters and the Cultures of Wonder betrachtet Greifenkessel als Fallstudien für die sich verändernden materiellen und visuellen Universen der vorklassischen Antike und argumentiert, dass sie als lebensechte Ungeheuer wahrgenommen wurden, die die Illusion der Wahrhaftigkeit in die mediterrane Kunst einführten.
Die Objekte wurden in den Gräbern der Reichen (Italien, Zypern) und in Heiligtümern (Griechenland) aufgestellt und schufen fantastische Umgebungen, die späteren Kuriositätenkabinetten ähnelten. Dennoch waren die Greifenkessel nur für Eliten zugänglich, so dass die neue Erfahrung der Visualität, die sie vermittelten, selbst ein Statussymbol war.
Nassos Papalexandrou konzentriert sich auf die sinnliche Begegnung mit dieser neuen Visualität und zeigt, wie wundersame Räume neue Subjektivitäten und soziale Unterscheidungen förderten.