
Buddhists, Brahmins, and Belief: Epistemology in South Asian Philosophy of Religion
In Buddhisten, Brahmanen und Glaube untersucht Dan Arnold, wie die brahmanische Tradition der Purva Mimamsa und die Schriften des buddhistischen Madhyamika-Philosophen Candrakirti aus dem siebten Jahrhundert die vorherrschenden indisch-buddhistischen Ansichten zur Erkenntnistheorie herausforderten. Arnold greift diese beiden sehr unterschiedlichen, aber gleichermaßen wichtigen Stimmen des philosophischen Dissenses wieder auf und zeigt, dass sie höchst anspruchsvolle und überzeugende Kritiken an einflussreichen buddhistischen Erkenntnistheoretikern wie Dignaga und Dharmakirti entwickelt haben. Seine Analyse - die er im Gespräch mit modernen westlichen Philosophen wie William Alston und J. L. Austin entwickelt - bietet eine innovative Neuinterpretation der indischen philosophischen Tradition und zeigt gleichzeitig, dass vormoderne indische Denker viel zu den zeitgenössischen philosophischen Debatten beizutragen haben.
Auf logisch unterschiedliche Weise stellten sich Purva Mimamsa und Candrakirtis Madhyamaka gegen die einflussreiche buddhistische Denkschule, die den grundlegenden Charakter der Wahrnehmung betonte. Arnold argumentiert, dass die Mimamsaka-Argumente in Bezug auf die "intrinsische Gültigkeit" der frühesten vedischen Schriften am besten als Kritik an der Tradition der buddhistischen Philosophie zu verstehen sind, die auf Dignaga zurückgeht. Obwohl das Mimamsaka-Denken oft als antithetisch zur "echten Philosophie" abgetan wird, hat es Affinitäten zu der reformierten Erkenntnistheorie, die in jüngster Zeit die zeitgenössische Religionsphilosophie beeinflusst hat.
Candrakirtis Argumente laufen dagegen auf eine prinzipielle Ablehnung der Erkenntnistheorie hinaus. Arnold behauptet, dass Candrakirti gegen den buddhistischen Fundamentalismus einen Ansatz vertritt, der der gewöhnlichen Sprachphilosophie des zwanzigsten Jahrhunderts ähnelt - und zwar unter Verwendung von Argumenten, die letztlich am besten als transzendentale Argumente verstanden werden. Die Schlussfolgerung, dass Candrakirtis Argumente somit einen metaphysischen Anspruch unterstützen, stellt ein kühnes neues Verständnis des Madhyamaka dar.