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Burroughs Unbound: William S. Burroughs and the Performance of Writing
Burroughs Unbound leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zum wachsenden Feld der Burroughs-Forschung, sondern setzt sich auch direkt mit den wachsenden Bereichen der Textstudien, der Archivforschung und der Genetikkritik auseinander und stellt dabei entscheidende Fragen über das Wesen von Archiven und ihre Beziehung zum Werk eines Schriftstellers. Diese Fragen zum Archiv betreffen nicht nur das literarische Medium.
In den 1960er und 1970er Jahren arbeitete Burroughs mit Filmemachern, Tontechnikern und Musikern zusammen, die dazu beitrugen, seine Schriften in anderen Medien neu zu kontextualisieren. Burroughs Unbound untersucht diese Zusammenarbeit und geht der Frage nach, wie eine solche Mehrfachautorenschaft die Autorität des Archivs als endgültige oder vollständige Aufbewahrung des Werks eines Autors erschwert.
Es nimmt Burroughs als radikalen Theoretiker und Praktiker ernst, der Drogengesetze, sexuelle Praktiken, Zensur und das, was wir heute eine Kontrollgesellschaft nennen, kritisierte. Im weiteren Sinne stellt sein Werk unsere gängigen Annahmen über Sprache, Autorschaft, Textstabilität und das Archiv in seiner weitesten Definition in Frage.