
Bushmeat - Culture, Economy and Conservation in Central Africa
In weiten Teilen Zentralafrikas wird der Verzehr von Wildtieren als normale, wünschenswerte und vernünftige Praxis angesehen.
Nahezu alle Wildtiere, von den größten Säugetieren bis hin zu den kleinsten wirbellosen Tieren, werden gejagt, gehandelt und verzehrt und bieten Millionen von Menschen ein lebenswichtiges Einkommen und Nahrung. Da die Nachfrage nach Bushmeat jedoch steigt, werden die Tierpopulationen dezimiert, was sich direkt auf die biologische Vielfalt, die lokale Wirtschaft und die öffentliche Gesundheit auswirkt.
In einem interdisziplinären Ansatz untersucht Bushmeat Fragen, die von der Abholzung der Wälder und Erhaltungsstrategien bis hin zu Infektionskrankheiten, städtischem Street Food und Strafverfolgung reichen. Es wird erklärt, wie sich der Verzehr von Wildfleisch von ländlichen Gebieten bis in die Großstädte ausgebreitet hat, was durch die rasche Verstädterung, unzureichend definierte Vorschriften und sich entwickelnde Handelsnetze - ob in kleinem Maßstab und informell oder kommerziell und politisch vernetzt - begünstigt wird. Nicht nachhaltige Jagdpraktiken sind nicht nur für den Schutz der Wildtiere problematisch, sondern erhöhen auch das Risiko der Ernährungsunsicherheit in ländlichen Gebieten und des Auftretens neuer Infektionskrankheiten, wie HIV, Ebola und Covid-19 gezeigt haben.
Die kulturelle Bindung an Wildfleisch und seine Bedeutung für die Ernährung vieler Gemeinschaften machen es jedoch schwierig, die „Buschfleischkrise“ zu lösen. Auf der Grundlage ausführlicher Interviews und einer umfassenden Auswertung der Sekundärliteratur präsentiert Bushmeat einen erschreckenden Bericht über eine der sich anbahnenden Katastrophen des Anthropozäns.