Castoriadis' Ontologie: Sein und Schöpfung

Bewertung:   (5,0 von 5)

Castoriadis' Ontologie: Sein und Schöpfung (Suzi Adams)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

In den Rezensionen wird Suzi Adams' umfassende und aufschlussreiche Zusammenfassung des Werks von Castoriadis gelobt, wobei die Zugänglichkeit für Nicht-Philosophen, die Relevanz seiner Ideen für verschiedene Bereiche und die Einbeziehung weniger bekannter Werke hervorgehoben werden. Einige Leserinnen und Leser finden jedoch einige Kapitel schwer verständlich und schlagen ein Glossar der Begriffe vor.

Vorteile:

Umfassender Überblick über Castoriadis' Werk
auch für Nicht-Philosophen zugänglich
relevant für Wissenschaft, Anthropologie, Politik und Theologie
Einbeziehung weniger bekannter Werke
aufschlussreiche Kritiken und ausführliche Analysen.

Nachteile:

Einige Kapitel sind schwer zu verstehen; es fehlt ein Glossar für französische und deutsche Begriffe.

(basierend auf 2 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Castoriadis's Ontology: Being and Creation

Inhalt des Buches:

Dieses Buch ist die erste systematische Rekonstruktion des philosophischen Werdegangs von Castoriadis. Es interpretiert kritisch die internen Verschiebungen in Castoriadis' Ontologie durch eine Neubetrachtung der antiken Problematik von "menschlicher Institution" (nomos) und "Natur" (physis) einerseits und der Frage von "Sein" und "Schöpfung" andererseits.

Im Gegensatz zur Ordnung der physis hat die Ordnung des nomos in der Entwicklung des abendländischen Denkens keine wesentliche Rolle gespielt: Im ersten Teil des Buches wird angedeutet, dass Castoriadis dies mit seiner Erläuterung des sozial-historischen als dem Bereich des Seins, der sich dem deterministischen Imaginären der ererbten Philosophie entzieht, zu ändern suchte. Diese ontologische Wende wurde mit der Veröffentlichung seines Hauptwerks Die imaginäre Institution der Gesellschaft (erstmals 1975 veröffentlicht) eingeläutet, das als Castoriadis' lange Reise durch den Nomos über vier miteinander verbundene Bereiche rekonstruiert wird: ontologisch, epistemologisch, anthropologisch und hermeneutisch. Mit Hilfe von Archivquellen rekonstruiert die zweite Hälfte des Buches eine zweite ontologische Verschiebung in Castoriadis' Denken, die in den 1980er Jahren stattfand.

Hier wird argumentiert, dass Castoriadis seinen Begriff der "ontologischen Schöpfung" über den menschlichen Bereich hinaus auf die Natur ausweitet.

Dieser Schritt hat Auswirkungen auf seine gesamte Ontologie und signalisiert eine Verschiebung hin zu einer allgemeinen Ontologie der kreativen Physis. Die zunehmende ontologische Bedeutung der Physis wird in Kapiteln über objektives Wissen, das Lebewesen und die philosophische Kosmologie weiter erörtert.

Das Buch legt nahe, dass der Welthorizont einen unausweichlichen Interpretationskontext kultureller Artikulation bildet - im doppelten Sinne von Merleau-Pontys mise en forme du monde -, in dem die physis als Grund der Möglichkeit sowie als Kulminationspunkt des nomos im Kreis der interpretativen Schöpfung erhellt werden kann. Das Buch kontextualisiert das Denken von Castoriadis innerhalb breiterer philosophischer und soziologischer Traditionen. Insbesondere verortet es sein Denken innerhalb französischer phänomenologischer Strömungen, die entweder eine ontologische und/oder eine hermeneutische Wendung nehmen.

Sie stellt auch eine Hermeneutik der Moderne - d.h. eine Interpretation, die den fortwährenden Dialog zwischen romantischen und aufklärerischen Artikulationen der Welt betont - in den Mittelpunkt der Reflexion. Castoriadis' Reaktivierung klassischer griechischer Quellen wird als Teil des fortwährenden Dialogs zwischen der Antike und der Moderne neu interpretiert, und, weiter gefasst, als Teil des interpretativen Spannungsfelds, das die Moderne ausmacht.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780823234592
Autor:
Verlag:
Sprache:Englisch
Einband:Taschenbuch
Erscheinungsjahr:2011
Seitenzahl:312

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Letzte Änderung: 2024.11.13 22:11 (GMT)