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Chamelea
Chamelea.
Von D. H. Robbins.
Quälende Stimmen nagen wie Termiten an der Psyche eines Schizophrenen. Man weiß nicht, wohin man sich wenden soll, wenn die befehlenden Stimmen den Willen zum Mord heraufbeschwören. So ergeht es auch Reverend Thomas Barragan Deavers, als er die kontrollierende Stimme seines inneren Gottes hört.
Als Thomas Barragan acht Jahre alt war, hatte seine Mutter ihm die emotionalen Grundlagen der Tochter eingeimpft, die sie sich gewünscht hätte. Jetzt, als Erwachsener und als Reverend, haben ihn seine weiblichen Instinkte verzehrt. Unter seinem Alter Ego "Chamelea" wird er zum "Befreier der Seelen". Er hat sein Talent als Hypnotiseur und seine Berufung als Mann Gottes entwickelt, um sich das Vertrauen seiner weiblichen Opfer zu sichern. Er verschafft sich Zugang zu den Unsicherheiten seiner weiblichen Opfer, um sie - mit Hilfe von mit LSD versetzten Abendmahlsoblaten - so zu hypnotisieren, dass sie die Absolution erhalten, um dann unter seiner Anleitung durch seine Hand zu sterben. Schließlich ist das Gottes Wille für sie. Indem er als Räuber und Priester seine eigene Art der letzten Ölung erteilt, sterben sie in seiner Umarmung, und er spürt, wie die Wärme ihrer scheidenden Seelen seine eigene bereichert. Nur auf diese Weise kann Reverend Barragan seinen - und den seines inneren Gottes - Zwang befriedigen, die ihm innewohnende, raubtierhafte Seele der Frau zu nähren. Schließlich ist es der Wille seines Gottes für ihn. Er glaubt, dass Chamelea, diese Person in ihm, rein ist.
"Chamelea" ist auch die Geschichte der gestörten Beziehung zwischen Reverend Barragan und seiner entfremdeten einundzwanzigjährigen Tochter Regina. Nachdem sie ihre Mutter vor über zehn Jahren durch ein verdächtiges Ertrinken verloren hat, haben sie und ihr Vater sich von der Fähigkeit zu lieben distanziert. Der Reverend ist ebenso sehr auf der Suche nach ihr, wie sie gezwungen ist, ihrer Erinnerung an ihn zu entkommen.