Bewertung:

Die Rezensionen des Buches zeigen ein geteiltes Bild: Die einen loben seinen Beitrag zur Geschichte Guyanas, die anderen kritisieren ihn wegen mangelnder Recherche und Glaubwürdigkeit.
Vorteile:Das Buch wird als wichtiger Beitrag zur Geschichte Guyanas und zu den Kämpfen der versklavten und unterworfenen Menschen angesehen. Es unterstreicht Jagans Rolle als bedeutende Persönlichkeit in der Selbstbestimmungsbewegung.
Nachteile:Kritiker bemängeln, dass es dem Buch an echter Recherche mangelt und es schlecht geschrieben ist, und bezeichnen es als faule Wiedergabe der Ereignisse. Dem Buch wird vorgeworfen, Quellen falsch zu interpretieren, historische Figuren falsch darzustellen und eher ein Propagandastück als ein wissenschaftliches Werk zu sein.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Cheddi Jagan and the Politics of Power: British Guiana's Struggle for Independence
Colin Palmer, einer der führenden Chronisten des britischen und US-amerikanischen Imperialismus in der Karibik im 20. Jahrhundert, erzählt hier die Geschichte des Kampfes um die Unabhängigkeit von Britisch-Guayana. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Cheddi Jagan, der nach der Einführung des allgemeinen Wahlrechts für Erwachsene im Jahr 1953 der erste Premierminister der Kolonie war.
Auf der Grundlage zahlreicher britischer, US-amerikanischer und guayanischer Archivquellen schildert Palmer detailliert Jagans Aufstieg und Fall, von seinem ersten Wahlsieg im Frühjahr 1953 bis zu den Folgen des von den Briten inszenierten Staatsstreichs, der zur Aussetzung der Verfassung und zur Absetzung von Jagans auf Unabhängigkeit bedachter Regierung führte. Jagans politische Odyssee ging weiter - er wurde 1957 erneut zum Premierminister gewählt -, aber 1964 verlor er erneut die Macht unter dem Druck guayanischer, britischer und amerikanischer Beamter, die marxistische Einflüsse in der 1950 von Jagan und seiner aktivistischen Frau Janet Rosenberg gegründeten People's Progressive Party vermuteten. Doch Jagans politisches Leben war noch nicht zu Ende - nach Jahrzehnten in der Opposition wurde er 1992 Präsident von Guyana.
Palmer analysiert auf subtile Weise die tatsächliche Rolle des Marxismus in den antikolonialen Kämpfen in der Karibik und rückt die Geschichte des karibischen Kolonialismus in den Blickpunkt. Er untersucht die oft böswillige Rolle, die führende Persönlichkeiten im In- und Ausland spielten, und zeigt, wie Gewalt, Polizeikorruption, politische Schikanen, Rassenpolitik und schlechte Führung die Unabhängigkeit Guyanas bis 1966 verzögerten und dabei die Politik des Landes verletzten.