Bewertung:

Das Buch bietet eine knappe und ausgewogene Darstellung des chilenischen Staatsstreichs von 1973, in der die Rolle des Militärs und der politische Kontext der damaligen Zeit erörtert werden. Obwohl es wertvolle Illustrationen enthält und eine gute Quelle ist, fanden einige Leser, dass es an Tiefe und Analyse mangelt.
Vorteile:Prägnante und ausgewogene Darstellung, gut recherchiert mit umfassender Bibliographie, hervorragenden Illustrationen und Fotos, informativer Aufschlüsselung des Militärs vor dem Putsch und einem guten Überblick über ein komplexes historisches Ereignis.
Nachteile:Nicht erschöpfend oder tiefgründig analytisch, einige Behauptungen sind schlecht belegt, der Schwerpunkt liegt weniger auf der historischen Analyse als vielmehr auf der Chronologie, und die Qualität des Textes und der Fotos entspricht möglicherweise nicht den Erwartungen aller Leser.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Chile 1973. the Other 9/11: The Downfall of Salvador Allende
1970 wurde Salvador Guillermo Allende Gossens, ein Arzt und linker Politiker, zum Präsidenten von Chile gewählt. Allende, der seit fast 40 Jahren am politischen Leben teilnimmt, verfolgte eine Politik der Verstaatlichung der Industrie und der Kollektivierung - Maßnahmen, die ihn auf Kollisionskurs mit der Legislative und der Judikative sowie der Mitte-Rechts-Mehrheit im chilenischen Kongress brachten. Schon bald wurde der Ruf nach seinem gewaltsamen Sturz laut. Am 11. September 1973 ging das Militär mit Unterstützung der Central Intelligence Agency (CIA) der USA daran, Allende zu stürzen, und umstellte den Palast La Moneda. Nachdem Allende einen sicheren Durchgang verweigert hatte, hielt er seine Abschiedsrede live im Radio, woraufhin La Moneda von Luftangriffen und einem Angriff der chilenischen Armee heimgesucht wurde. Allende beging Selbstmord.
Nach Allendes Tod setzte General Augusto Pinochet eine Militärjunta ein und beendete damit fast vier Jahrzehnte ununterbrochener demokratischer Herrschaft in dem Land. Sein repressives Regime blieb bis 1990 an der Macht.
Ausgehend von einer eingehenden Untersuchung des chilenischen Militärs, der paramilitärischen Kräfte und verschiedener linker Bewegungen im Besonderen, zeichnet dieser Band die Geschichte der Vorbereitung und des endgültigen Zusammenstoßes während des Putsches vom 11. September 1973 nach.
Er enthält genaue Angaben über die Motivation, Organisation und Ausrüstung aller Beteiligten und erklärt, warum das chilenische Militär den Putsch nicht nur lancierte, sondern sich auch selbst an die Macht brachte, und wie die linken Bewegungen darauf reagierten.
Illustriert mit über 100 Fotos, Farbprofilen und Karten, die die Ausrüstung, Farben, Markierungen und Taktiken des chilenischen Militärs und seiner Gegner beschreiben, ist es eine einzigartige Studie über einen bekannten, aber viel zu wenig erforschten Aspekt der Militärgeschichte Lateinamerikas.