
China's Limited Urbanization - Under Socialism & Beyond
Die Unterurbanisierung, definiert als hohes industrielles Wachstum ohne paralleles Wachstum der städtischen Bevölkerung, ist eines der tiefgreifenden Merkmale der sozialistischen Entwicklung. Die Unterurbanisierung in China steht für eine ernsthaft verzerrte Beziehung zwischen dem Urbanisierungsprozess und der wirtschaftlichen Entwicklung, wie sie üblicherweise auf der Grundlage der gut dokumentierten westlichen Erfahrungen verstanden wird.
Bei dem Versuch, die chinesische Verstädterungserfahrung zu theoretisieren, wird sie von Wissenschaftlern häufig einfach als Nebenprodukt einer restriktiven Migrationspolitik betrachtet, die durch die Gesamtstrategie der Industrialisierung angetrieben wird. Im Gegensatz zu der einflussreichen Literatur über Urbanisierung im Kontext sozialistischer Volkswirtschaften, in der allein die Industrialisierungsstrategien als grundlegend für die Erklärung dessen angesehen werden, was sich im Laufe der Zeit entwickelt hat, konzentriert sich dieses Buch vielmehr auf systemische Merkmale, die nicht so gründlich behandelt wurden wie die Industrialisierungsstrategien. Aus der Perspektive der politischen Ökonomie, die die Auswirkungen der Anforderungen des Wirtschaftssystems auf die Urbanisierung analysiert, wird in dieser Studie argumentiert, dass die Grundursache für die chinesische Unterurbanisierung systemisch ist, d.
h. dass der Staat die Urbanisierung kontrolliert.