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Reimagining Christianity and Sexual Diversity in Africa
Die Religion wird im heutigen Afrika oft als konservative Kraft angesehen. Insbesondere christliche Überzeugungen und Akteure werden in der Regel als treibende Kraft für den Widerstand gegen Homosexualität und LGBTI-Rechte in afrikanischen Gesellschaften dargestellt. In diesem Buch wird dieses Bild nuanciert, indem die Aufmerksamkeit auf Diskurse gelenkt wird, die in Afrika selbst entstehen und die sich auf progressive und innovative Weise mit der Religion, insbesondere dem Christentum, auseinandersetzen - zur Unterstützung der sexuellen Vielfalt und dem Streben nach Gerechtigkeit für LGBTI-Menschen.
Die Autoren zeigen nicht nur, dass afrikanische christliche Traditionen ein starkes Potenzial haben, konservativen Anti-LGBTI-Dynamiken entgegenzuwirken, sondern auch, dass dieses Potenzial bereits von verschiedenen Denkern, Aktivisten und Bewegungen auf dem gesamten Kontinent umgesetzt wird. Die zehn Fallstudien dokumentieren, wie führende afrikanische Schriftsteller das christliche Denken neu interpretieren, wie verschiedene christlich inspirierte Gruppen die religiöse Praxis verändern und wie die afrikanische Kulturproduktion sich auf kreative Weise christliche Glaubensinhalte und Symbole aneignet. Kurz gesagt, das Buch erforscht das Christentum als wichtige Ressource für eine befreiende Vorstellung und Politik der Sexualität und sozialen Gerechtigkeit im heutigen Afrika.
Durch die Betonung der afrikanischen Handlungsfähigkeit und des fortschrittlichen religiösen Denkens stellt dieser höchst originelle Beitrag ein Gegengewicht zu unserem Wissen über säkulare Ansätze zu LGBTI-Rechten in Afrika dar und dekolonisiert die Queer-Theorie, -Theologie und -Politik auf eindrucksvolle Weise.