Bewertung:

Christine Falls von Benjamin Black ist ein düsterer, stimmungsvoller Krimi, der im Dublin der 1950er Jahre spielt. Im Mittelpunkt steht der Pathologe Dr. Garret Quirke, der einen komplexen Fall untersucht, in den Familiengeheimnisse und gesellschaftliche Probleme verwickelt sind. Während das Buch für seine stimmungsvolle Prosa und sein atmosphärisches Setting gelobt wurde, gingen die Meinungen über die Tiefe der Charakterentwicklung und die Ausführung der Handlung auseinander.
Vorteile:⬤ Reichhaltige, lyrische Sprache und lebendige Beschreibungen, die die düstere Atmosphäre der 1950er Jahre in Dublin und Boston wirkungsvoll wiedergeben.
⬤ Komplexe Themen, die Fragen wie Moral, gesellschaftliche Erwartungen und persönliche Verluste behandeln.
⬤ Die Figur des Quirke ist trotz seiner Schwächen faszinierend und macht ihn für den Leser sympathisch.
⬤ Die Mischung aus Noir-Elementen und literarischem Stil des Romans spricht diejenigen an, die in Krimis Tiefe suchen.
⬤ Die Charaktere, insbesondere der Hauptprotagonist Quirke und andere Nebenfiguren, wirken oft unterentwickelt und haben keine emotionale Bindung.
⬤ Die Handlung kann vorhersehbar sein, da sie sich auf bekannte Krimi-Tropen und zufallsbedingte Wendungen stützt.
⬤ Einige Leser empfanden das Tempo als langsam, was es schwierig machte, sich auf die Geschichte einzulassen.
⬤ Wer einen typischen spannenden Kriminalroman erwartet, wird von der Erzählung nicht ganz zufrieden gestellt.
(basierend auf 307 Leserbewertungen)
Der Held von Christine Falls, Quirke, ist ein mürrischer Pathologe, der im Dublin der 1950er Jahre lebt. Eines Nachts, nachdem er auf einer Party ein paar Drinks zu sich genommen hat, kehrt er ins Leichenschauhaus zurück und muss feststellen, dass sein Schwager an den Unterlagen der Leiche einer jungen Frau herumhantiert.
Am nächsten Morgen, als sein Kater abgeklungen ist, beginnt Quirke widerwillig, die Geschichte der Frau zu untersuchen. Er entdeckt ein Komplott, das sich über zwei Kontinente erstreckt, in das die katholische Kirche verwickelt ist und in das möglicherweise auch Mitglieder seiner eigenen Familie verwickelt sind.
Er wird gewarnt - erst subtil, dann mit Gewalt -, sich zurückzuhalten, aber Quirke ist ein sturer Mann. Der erste Roman der Quirke-Reihe bringt die ganze Lebendigkeit und den psychologischen Einblick von John Banvilles Schreiben in die dunkle, bedrohliche Atmosphäre eines erstklassigen Thrillers.