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Christophe Honor: A Critical Introduction
Der französische Filmemacher Christophe Honor fordert das Publikum mit komplexen filmischen Formen, komplizierten Erzählstrukturen und ästhetisch dynamischem Filmemachen heraus. Doch da seine Filme außerhalb Europas nur in begrenztem Umfang veröffentlicht werden, ist er dem amerikanischen Publikum weitgehend unbekannt geblieben. In Christophe Honor A Critical Introduction laden die Autoren David A. Gerstner und Julien Nahmias englischsprachige Wissenschaftler und Cineasten ein, sich mit den drei bekanntesten Filmen von Honor zu beschäftigen: Dans Paris (2006), Les Chansons d'amour (2007) und La Belle personne (2008) - "die Trilogie". Gerstner und Nahmias analysieren Honor's Filmemachen als das Werk eines queeren Autors, dessen filmische Auseinandersetzung mit Fragen der Familie, des Todes und des sexuellen Begehrens Neuland für die Queer-Theorie darstellt.
Die Autoren betrachten die Filme der Trilogie nacheinander und werfen einen genauen Blick auf die filmische Technik von Honor und ihre Einbindung in die zeitgenössische französische Kulturlandschaft. Unter sorgfältiger Berücksichtigung der Komplexität von Hairs Werk betrachten sie kritisch umstrittene Themen wie die filmischen Strategien des Filmemachers zur Auseinandersetzung mit AIDS, die Tiefe seiner LGBTQ-Politik, seine Darstellungen von Tod und sexuellem Begehren sowie die Verbindungen zwischen seinen Filmen und der New Wave. Gestützt auf ein umfassendes Interview mit dem Regisseur, beziehen die Autoren klassische und zeitgenössische Filmtheorien ein, um eine Reihe von filmischen Interventionen für ein queeres Denken über den bekannten Filmautor anzubieten.
Christophe Honor A Critical Introduction konzeptualisiert die Beziehung zwischen Filmtheorie und Queer Theory neu, indem es über die vorherrschenden literarischen und linguistischen Modelle hinausgeht und sich stattdessen auf die filmische Technik konzentriert. Studierende und Lehrende des Queer-Films werden diesen Denkanstoß zu schätzen wissen.