Bewertung:

Das Buch von Joshua Jipp bietet eine eingehende Untersuchung der Christologie des Paulus in Bezug auf die antiken Ideologien des Königtums sowohl im griechisch-römischen als auch im jüdischen Kontext. Er argumentiert, dass das Verständnis dieser Kontexte entscheidend ist, um Paulus' Darstellung von Jesus als Messias und König zu verstehen. Sowohl erfahrene als auch neue Gelehrte werden wertvolle Einsichten gewinnen, die die traditionellen Debatten der Bibelauslegung in Frage stellen.
Vorteile:⬤ Dicht recherchiert mit akribischen Zitaten und Fußnoten
⬤ Bietet eine neue Perspektive auf das antike Königtum und seine Auswirkungen auf die paulinische Theologie
⬤ Anregend und erhellend sowohl für Neulinge als auch für erfahrene Gelehrte
⬤ Sehr empfehlenswert wegen seiner Tiefe und Klarheit
⬤ Geht erfolgreich auf seit langem bestehende Debatten in der Paulusforschung ein.
⬤ Einige Leser mögen mit Jipps Schlussfolgerungen über das Wesen Christi nicht einverstanden sein.
⬤ Die Komplexität kann für diejenigen, die mit dem antiken Königsdiskurs nicht vertraut sind, eine Herausforderung darstellen.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Christ Is King: Paul's Royal Ideology
Bis vor kurzem haben viele Gelehrte den Gebrauch des Wortes Christos durch Paulus eher als einen Eigennamen (Jesus Christus) denn als einen Titel, Jesus der Messias, verstanden. Ein Ergebnis, so Joshua W. Jipp, dass wichtige Aspekte des paulinischen Denkens über Jesu Messiasschaft unerkannt geblieben sind. Jipp argumentiert, dass die Rede vom Königtum eine wichtige Quelle für die christologische Sprache des Paulus ist: Paulus verwendet die königliche Sprache, um Christus als den guten König darzustellen.
Jipp untersucht griechisch-römische und jüdische Darstellungen des idealen Königs und argumentiert für den Einfluss dieser Traditionen auf verschiedene Aspekte des paulinischen Denkens: König und Gesetz (Galater 56; Römer 1315; 1. Korinther 9); Hymnen an den König (Kolosser 1,15-20); der gerechte und treue König; die königlichen Wurzeln der paulinischen Sprache der Teilhabe an Christus; und der thronende König (Römer 1,3-4; 1. Korinther 15,20-28). Jipp stellt fest, dass der Gebrauch königlicher Tropen durch Paulus tatsächlich bedeutsam ist. Christos ist ein königlicher Ehrentitel in den Paulusbriefen, und Paulus ist ein weiterer Zeuge für antike Diskussionen über Monarchie und ideales Königtum.
Dabei bietet Jipp neue und bemerkenswerte Lösungen für offene Fragen zu Christus und dem Gesetz, der pistis Christou-Debatte und der partizipatorischen Sprache des Paulus.