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Consciousness: (with Mutilation)
Anthony Howells neues Prosabuch mit einem Titel, der Rimbaud begeistert hätte, verkörpert das Anderssein aus dem Inneren eines äußerst erfinderischen Geistes, der kühl und leidenschaftlich zugleich eine Koalition der entfremdeten oder, milder ausgedrückt, differenzierten Selbste erschafft, die diese postmoderne Persönlichkeit mit ihren urbanen jüdischen und ländlichen Quäker-Wurzeln ausmachen.
Es bedurfte eines epileptischen Anfalls, um Howells bemerkenswerte Erkundung des psychischen Chaos auszulösen, das - gar nicht so paradox - in einer superformalistischen Struktur enthalten ist, einem Systemnetz mit Wiederholungen wie in einem Barockgedicht, das französischen Formalisten wie Jacques Roubaud, Raymond Queneau und Alain Robbe-Grillet zur Ehre gereichen würde. Neben vielen anderen Themen gibt es auch eine scharfe Kritik an Israel, die jedoch sowohl aus Trauer als auch aus Wut über das gute Zelt geschrieben ist.
Der Autor mischt seinen eigenen Text mit seiner fließenden Version einer Novelle von Mamdou Adwan, der tragischen Geschichte eines alten Palästinensers, der seines gesamten Besitzes beraubt wurde. Dieser Kontrapunkt verkompliziert die Musik von Howells irdischen Sphären noch weiter, aber seine Fähigkeiten sind so groß, dass wir das Buch als eine einfache Geschichte lesen, eine Geschichte, deren nicht enthüllte Codes unterschwellig auf uns einwirken, so dass wir transportiert werden, als ob wir Bach zuhören würden.' -- Anthony Rudolf.