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"Linda Blacks funkelnde Gedichte bezaubern und betören - und dann, ziemlich oft, drehen sie ein kleines Messer. Unter der Überschrift 'kleine unfreiwillige Grübeleien' stellt sie ein Sammelsurium verschiedener Formen zusammen: Prosa-Gedichte, Raster-Gedichte, ausgedehnte Aphorismen mit einem Stachel im Schwanz, fantastische Flash-Fiction. Sie spielen mit der Nostalgie, indem sie Fäden realer Erinnerungen in imaginäre Wortgärten einflechten, die vor Tricks nur so strotzen. Wörter "kollidieren / spielen an", gleiten übereinander, mit vielen Beinahe-Fehlern. Sie lehnen sich aneinander, drohen sich zu verbinden, verfehlen knapp und prallen in eine andere Richtung ab. Anspielungen sind so fast (schön-liebevoll) festgezurrt, sind immer am Rande des Entkommens. Anmut drängt sich an Ekel, wenn die Gedichte scherzen, sticheln, fluchen, zaubern - über Essen, Firlefanz, altes Porzellan, scheinbar neumodische Kleinigkeiten, die in Wirklichkeit gar keine Kleinigkeiten sind. Dann zerrt und neckt er - an möglichen Vergangenheiten, möglichen Konsequenzen, halb erahnten Erzählungen - alles zusammengefügt zu einer glitzernden Bricolage." -Anna Reckin.
Kommentare zu Slant:
"Blacks zögerliche, nicht abgeschlossene Erzählungen und die herzzerreißenden Pausen erinnern eher an die Lyrik des verstorbenen Lee Harwood: kristallin, fiktiv, kunstvoll. Ihr Vokabular ist recherchierter als das von Harwood, ihre Gedichte sind oft straffer konstruiert und bildhafter. In ihren üppigeren Momenten kann sie sich in Listen phantasievoller zusammengesetzter Wörter und klanglicher Paarungen verlieren, obwohl ihre Poesie gerade in und durch diese Mittel ihre reiche, singende Musik erreicht.
Aber es gibt 'kleine gesellige Füße' (um die Dichterin in 'Sie nimmt sich aus sich selbst heraus' zu zitieren), durch die ihre Gedichte sich an einer menschlichen Geschichte festhalten und sich in die gemeinsame Erfahrung und das Alltägliche hineinziehen lassen. (... )... es sind ihre eigenen suchenden, schrägen Geschichten, in denen Blacks poetische Gabe aufleuchtet, in ihrem erfinderischen Gebrauch von Kinderreimen und alten Mundarten, in ihrer Erkenntnis, dass 'Brot das Blech des Streits braucht'." -John Muckle PN-Rezension
"Die zarten Fäden von Blacks Zeilen sind so gespannt, dass der Stillstand in Bewegung übergeht... Die Präsentation der einzelnen Gedichte mit kursiv gesetzten Wörtern, die sich an den Rest des Textes anlehnen, ist Teil des gesamten exquisiten Designs, und 'A life of custom & accident' wird in einem empfindlichen Gleichgewicht gehalten." -Ian Brinton, Tears in the Fence