
The All is an Egg
Ein Ei hat den Weg eines Huhns, um ein weiteres Ei zu produzieren. Dieser Aufsatz hat nicht die Absicht, alle Facetten des menschlichen Wissens auf eine Metapher für einen ganz gewöhnlichen Gegenstand zu reduzieren.
Stattdessen wird das Ei aufgrund seiner scheinbaren Einfachheit als Fokus verwendet, um von dort aus zu dem komplizierteren Thema einer neuen Synthese für das fragmentierte menschliche Wissen und Können zu gelangen. Das logarithmische Wachstum unseres Wissens hat die Menschen dazu veranlasst, sich auf ein bestimmtes Gebiet zu spezialisieren, was zu einer weiteren Zunahme des Wissens und der Abschottung geführt hat. Das derzeitige System ermutigt die Menschen dazu, alles über eine Sache zu wissen und fast nichts über den Rest.
Die so genannte Elfenbeinturm-Mentalität unter Wissenschaftlern ist ein Ausdruck dieser Haltung oder, auf einer banaleren Ebene, die Weigerung eines Kameramanns an einem Filmset, die leeren Batterien seiner Kamera zu ersetzen, weil diese Arbeit von einem Elektriker erledigt werden muss.
Beide Beispiele zeigen die Macht einer gesellschaftlich bedingten Konditionierung gegen das Wissen oder Tun von etwas, das außerhalb des eigenen, sehr eng definierten Kompetenzbereichs liegt. Dieser Aufsatz hat keineswegs enzyklopädischen Charakter, sondern geht auf die Grundlagen der drei wichtigsten Facetten des menschlichen abstrakten Denkens zurück: Wissenschaft, Kunst und Religion.
In allen drei Bereichen haben sich Entwicklungen und neue Erkenntnisse ergeben. Dieser Aufsatz möchte die Kernaspekte hervorheben, die sie miteinander verbinden, und betonen, dass diese stärker sind als die Bifurkationspunkte, an denen sie scheinbar aufeinanderprallen. Vergessen wir nicht, dass Einstein die Hälfte seines Lebens damit verbracht hat, die Quantentheorie anzufechten, weil sie offenbar mit einigen Theoremen seiner Relativitätstheorie kollidierte.
Es hat fast ein Jahrhundert gedauert, bis die Wissenschaftler eine große vereinheitlichende Theorie gefunden haben, die beide Theorien miteinander in Einklang bringt. Ich persönlich hoffe, dass dieser Aufsatz die Grundlagen für eine neue Synthese legen kann, von der aus ein neues Paradigma Fuß fassen könnte; ein modernes Ei der Weisen. In der Alchemie steht das Ei für das vom artifex erfasste Chaos, die prima materia, die die gefangene Weltseele enthält.
Aus dem Ei - symbolisiert durch das runde Kochgefäß - steigt der Adler oder Phönix, die befreite Seele, die letztlich identisch ist mit dem Anthropos, der in der Umarmung der Physis gefangen war.