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American Jewry and the Holocaust: The American Jewish Joint Distribution Committee, 1939-1945
In diesem Band beschreibt Yehudi Bauer die Bemühungen des in New York ansässigen American Jewish Joint Distribution Committee (JDC), der wichtigsten Vertretung des amerikanischen Judentums im Ausland, den europäischen Opfern des Zweiten Weltkriegs zu helfen. Er stützt sich auf eine Fülle von unveröffentlichtem Material in den Archiven des JDC und anderen Aufbewahrungsorten sowie auf seine gründliche Kenntnis der jüngsten und fortlaufenden Forschungen über den Holocaust.
Er konzentriert sich abwechselnd auf die Persönlichkeiten und institutionellen Entscheidungen in New York und deren Auswirkungen auf die JDC-Mitarbeiter und ihre Rettungsbemühungen in Europa. Er balanciert persönliche Geschichten mit einer länderspezifischen Darstellung des Schicksals der Juden während der gesamten Kriegsjahre: Die düsteren Statistiken über Millionen von Deportierten und Getöteten werden in den Kontext der Hoffnungen und Frustrationen der heldenhaften Einzelpersonen und kleinen Gruppen gestellt, die aktiv daran arbeiteten, die Endlösung der Nazis zu verhindern. Diese Studie ist eine unverzichtbare Lektüre für jeden, der die Reaktion der amerikanischen Juden auf die europäischen Ereignisse zwischen 1939 und 1945 verstehen will.
Bauer konfrontiert die enormen moralischen und historischen Fragen, die sich aus den Aktivitäten des JDC ergeben. Wie groß war die Gefahr? Wer sollte zuerst gerettet werden? War es gerechtfertigt, illegale oder extralegale Mittel zu benutzen? Welches Land würde jüdische Flüchtlinge aufnehmen? Seine Analyse wirft auch eine Frage auf, die vielleicht nie beantwortet werden kann: Hätten die amerikanischen Juden mehr tun können, wenn sie die Realität des Holocausts begriffen hätten?