Juden zu verkaufen? Die nationalsozialistisch-jüdischen Verhandlungen, 1933-1945

Bewertung:   (4,2 von 5)

Juden zu verkaufen? Die nationalsozialistisch-jüdischen Verhandlungen, 1933-1945 (Yehuda Bauer)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

Das Buch bietet eine eingehende Analyse der komplexen Verhandlungen während des Holocausts, insbesondere in Bezug auf das jüdische Überleben und die Handlungen der zionistischen Führer. Es wird für seine gründliche Recherche und die Behandlung sensibler Themen gelobt, aber auch für vermeintliche Voreingenommenheit und einen trockenen Schreibstil kritisiert.

Vorteile:

Das Buch wird für seinen faszinierenden und gut recherchierten Inhalt über einen weniger bekannten Aspekt des Holocaust anerkannt, der die Nachkriegspolitik und die moralischen Dilemmata der jüdischen Unterhändler effektiv analysiert. Es wird von den Lesern als wichtig erachtet, da es die Diskussion über die Überlebensbemühungen würdig unterstützt.

Nachteile:

Kritiker sind der Meinung, dass das Buch eine voreingenommene Sichtweise der zionistischen Aktionen vermittelt und wichtige Kontroversen und Details über ihre historische Rolle ausblendet. Außerdem empfinden einige Leser den Text als zu trocken und dicht, was es schwierig macht, sich auf das Material einzulassen.

(basierend auf 5 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Jews for Sale?: Nazi-Jewish Negotiations, 1933-1945

Inhalt des Buches:

Die Welt hat vor kurzem von Oskar Schindlers Bemühungen erfahren, das Leben der jüdischen Arbeiter in seiner Fabrik in Polen durch Bestechung von Nazibeamten zu retten. Weniger bekannt sind jedoch viele andere ebenso dramatische Versuche, mit den Nazis über die Freilassung von Juden im Austausch gegen Geld, Güter oder politische Vorteile zu verhandeln. In diesem fesselnden Buch untersucht ein führender Holocaust-Wissenschaftler diese Versuche und beschreibt die Charaktere, die Motive der Beteiligten, die Frustrationen und wenigen Erfolge sowie die moralischen Fragen, die durch die Verhandlungen aufgeworfen wurden.

Yehuda Bauer stützt sich auf eine Fülle von bisher nicht ausgewerteten Quellen und setzt sich mit der Tatsache auseinander, dass Hitler selbst vor dem Krieg bereit war, die vollständige Auswanderung der Juden aus Deutschland zuzulassen, um sie loszuwerden. Letztlich fehlten jedoch die finanziellen Mittel, um die Juden freizukaufen, sie waren im Ausland nicht willkommen, und die Zeit bis zum Kriegsbeginn war zu kurz. Bauer konzentriert sich dann auf die Verhandlungen, die zwischen 1942 und 1945 stattfanden, als Himmler versuchte, sich Optionen für einen Separatfrieden mit den Westmächten offen zu halten.

In faszinierenden Details schildert Bauer die dramatischen Intrigen, die sich abspielten: Eine Gruppe jüdischer Führer bestach einen Nazi-Beamten, um die Deportation der slowakischen Juden zu verhindern.

Ein tschechischer Jude, bekannt als Dogwood, versuchte, eine Allianz zwischen amerikanischen Führern und konservativen deutschen Anti-Nazis zu schaffen.

Adolf Eichmanns berühmter Vorschlag "Lastwagen für Blut", eine Million Juden gegen Lastwagen für den Einsatz gegen die Sowjets einzutauschen, scheiterte am Widerwillen des Westens.

Und vieles mehr.

In Bauers Ausführungen tauchen immer wieder quälende Fragen auf. Hätten die Alliierten auf das Angebot eingehen sollen, wenn die Nazis tatsächlich bereit gewesen wären, mehr Juden auszuliefern? Handelte es sich bei den Bemühungen, Menschenleben gegen Geld einzutauschen, um Kollaboration mit dem Feind oder um Heldentum? Mit der Beantwortung dieser Fragen fügt Bauers Buch - fesselnd, tiefgründig und zutiefst bewegend - der Holocaustforschung eine neue Dimension hinzu.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780300068528
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Einband:Taschenbuch

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