Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 5 Stimmen.
The Rise of Tea Culture in China: The Invention of the Individual
Dieses unverwechselbare und aufschlussreiche Buch untersucht die Erfindung und Entwicklung des Teetrinkens in China und nutzt die Teekultur, um der tiefgreifenden Frage nachzugehen, wie Chinesen traditionell ihre Individualität zum Ausdruck gebracht haben. Westliche Stereotypen stellen eine Kultur dar, die Konformität schätzt und das Individuum verunglimpft, aber Bret Hinsch entlarvt diesen oberflächlichen Mythos überzeugend.
Er argumentiert, dass Chinesen zwar ein gemeinschaftliches Ethos pflegen und davon ausgehen, dass das Individuum nur in einer gesunden Gemeinschaft gedeihen kann, dass sie aber auch seit langem Menschen mit einzigartigen Eigenschaften und herausragenden Leistungen respektieren. Hinsch zeichnet nach, wie Kaiser, Gelehrte, Dichter und Kaufleute die Teekennerschaft nutzten, um öffentlich ihre überlegene Urteilskraft zu demonstrieren und durch die Zurschaustellung von Individualität Bewunderung zu erlangen.
In Anerkennung zentraler Unterschiede zu westlichen Normen zeigt Hinsch, wie persönliche Distinktion dennoch einen wichtigen Aspekt der chinesischen Gesellschaft darstellt. Indem er Tee mit Individualismus in Verbindung bringt, leistet sein gründlich recherchiertes Buch einen originellen und einflussreichen Beitrag zur Geschichte der chinesischen Kultur.