Bewertung:

Lydia McGrew verteidigt in ihrem Buch die historische Zuverlässigkeit des Johannesevangeliums gegen die Skepsis sowohl von säkularen als auch von einigen evangelikalen Gelehrten. Unter Verwendung des von ihr so genannten „Reportagemodells“ argumentiert sie, dass die Autoren des Evangeliums beabsichtigten, Ereignisse genau zu berichten, ohne Details für theologische oder literarische Zwecke zu fabrizieren. McGrews gründliche Analyse befasst sich mit einer Reihe von Themen im Zusammenhang mit der Authentizität und Historizität des Johannesevangeliums, wobei sie sich sowohl mit der historischen Wissenschaft als auch mit Kritik aus verschiedenen Perspektiven auseinandersetzt.
Vorteile:⬤ Gut strukturierte und logisch dargestellte Argumente
⬤ umfassende Widerlegung der Kritik am Johannesevangelium
⬤ setzt sich effektiv mit einer Vielzahl wissenschaftlicher Perspektiven auseinander
⬤ bietet eine rigorose Verteidigung der historischen Zuverlässigkeit des Evangeliums
⬤ enthält nützliche Verweise, Indizes und einen fesselnden Schreibstil
⬤ wird als wertvolle Quelle für diejenigen angesehen, die die Zuverlässigkeit des Neuen Testaments studieren.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass das Buch im Vergleich zu anderen Werken (z.B. Blombergs) nicht so viel Nutzen bietet
⬤ potenziell zu vereinfachende Argumente bezüglich der historischen Zuverlässigkeit
⬤ es könnte diejenigen abschrecken, die ausgewogenere oder vielfältigere wissenschaftliche Ansichten schätzen, insbesondere in Bezug auf theologische Unterschiede.
(basierend auf 11 Leserbewertungen)
The Eye of the Beholder: The Gospel of John as Historical Reportage
Warum ist das Johannesevangelium anders als Matthäus, Markus und Lukas? Viele Gelehrte haben behauptet, dass Johannes sich freier als die anderen Evangelisten fühlte, die Fakten im Dienste seiner theologischen Ziele zu massieren und Jesus Ausschmückungen in den Mund zu legen. Eine solche Freiheit erklärt angeblich die Reden des Johannes, die Art und Weise, wie Jesus bei Johannes spricht, und (zumindest) die Zeit, den Ort und die Art und Weise verschiedener Ereignisse. Die analytische Philosophin Lydia McGrew widerlegt diese Behauptungen, indem sie detailliert darlegt, dass Johannes niemals Material erfindet und dass er robust zuverlässig und ehrlich historisch ist.
Das Auge des Betrachters: Das Johannesevangelium als historischer Bericht ist in mehrfacher Hinsicht einzigartig. 1) Es geht detaillierter als frühere Werke auf die Bedeutung gängiger wissenschaftlicher Ausdrücke wie "johanneisches Idiom" ein und wendet sorgfältige Unterscheidungen an, um die erkennbare Historizität der gesprochenen Worte Jesu in Johannes zu verteidigen. 2) Es konzentriert sich besonders auf Argumente, die einige prominente evangelikale Gelehrte beeindruckt haben, und widerlegt damit die unausgesprochene Annahme, dass ein als "konservativ" bezeichneter Gelehrter, der sich von einem Argument gegen die vollständige Historizität des Evangeliums überzeugen lässt, dieses Argument stark sein muss. 3) Es wird positiv für die Historizität des Johannesevangeliums argumentiert, indem Beweise angeführt werden, die im 21. Jahrhundert üblicherweise nicht mehr diskutiert werden, darunter ungewollte Zufälle, unerklärte Anspielungen und die einheitliche Persönlichkeit Jesu. 4) Während der Hauptteil des Buches vielen entgegenkommen wird, die Richard Bauckhams Theorie der Urheberschaft des "älteren Johannes" akzeptieren, enthält The Eye of the Beholder einen langen Anhang zu dieser Frage, einschließlich origineller Argumente für die Urheberschaft des Sohnes des Zebedäus.
Sorgfältig argumentiert und fesselnd geschrieben, enthält The Eye of the Beholder eine Fülle von Material, das Seminaristen, Pastoren und Laien, die sich für die Zuverlässigkeit des Johannesevangeliums interessieren, hilfreich sein wird.