Bewertung:

The Slave-Trader's Letter-Book von Jim Jordan ist ein Sachbuch über den afrikanischen Sklavenhandel und das Leben von Charles Lamar, das sich auf neu entdeckte Briefe stützt. Das Buch enthält sowohl erzählende Berichte als auch tatsächliche Briefe von Lamar, die einen historischen Kontext und Authentizität bieten.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und fesselnde Erzählung
⬤ verleiht früheren fiktionalen Werken des Autors Legitimität
⬤ wichtige Primärquellen für historische Studien
⬤ akademisch und doch lesbar
⬤ wertvolle Einblicke in den übersehenen Aspekt des Sklavenhandels in den 1850er und 60er Jahren
⬤ sehr empfehlenswert für Geschichtsinteressierte und Forscher.
Einige Leser empfanden die Gliederung als unzureichend, was es schwierig machte, den Kontext der Briefe zu verstehen.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
The Slave-Trader's Letter-Book: Charles Lamar, the Wanderer, and Other Tales of the African Slave Trade
1858 organisierte der Geschäftsmann Charles Lamar aus Savannah unter Verstoß gegen das US-Gesetz die Verschiffung von Hunderten von Afrikanern auf der Luxusyacht Wanderer nach Jekyll Island, Georgia. Die vierhundert Überlebenden der Middle Passage wurden in die Sklaverei verkauft. Dies war die erste erfolgreiche dokumentierte Sklavenlandung in den Vereinigten Staaten seit etwa vier Jahrzehnten und schockierte eine Nation, die sich bereits auf dem Weg zum Bürgerkrieg befand.
1886 veröffentlichte die North American Review Auszüge aus dreißig Briefen Lamars aus den 1850er Jahren, die angeblich aus seinem Briefbuch stammen und seine kriminellen Aktivitäten beschreiben. Die Echtheit der Briefe wurde jedoch bis vor kurzem angezweifelt. Im Jahr 2009 fand der Forscher Jim Jordan eine Sammlung privater Papiere von Charles Lamars Vater, die jahrzehntelang auf einem Dachboden in New Jersey gelagert waren. Unter den Dokumenten befand sich auch das Briefbuch von Charles Lamar, was ihn als Verfasser bestätigte. Die Lamar-Dokumente, darunter auch das Briefbuch des Sklavenhändlers, befinden sich jetzt in der Georgia Historical Society und stehen für Forschungszwecke zur Verfügung.
Dieses Buch besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil erzählt das extravagante und rücksichtslose Leben von Lamar selbst, einschließlich seiner Beteiligung an der Sezession der Südstaaten, dem Sklavenhandel und einem Komplott zum Sturz der Regierung von Kuba. Es entsteht ein Porträt, das im Widerspruch zu Lamars bisherigem Image als kluger Unternehmer und prinzipientreuer Rebell steht. Stattdessen sehen wir einen Mann, der oft pleite war und dessen Wankelmütigkeit ihn auf Schritt und Tritt sabotierte. Seine Beteiligung am Sklavenhandel war eher von finanzieller Verzweiflung als von südlichem Trotz getrieben. Der zweite Teil präsentiert das "Briefbuch des Sklavenhändlers". Diese siebzig lange verschollenen Briefe beleuchten die Vorgeschichte des Bürgerkriegs aus der bemerkenswerten Perspektive einer aufgewühlten und beunruhigenden Figur.