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The Chimera Principle: An Anthropology of Memory and Imagination
Das erstmals in englischer Sprache erschienene Buch The Chimera Principle des Anthropologen Carlo Severi betritt theoretisches Neuland bei der Erforschung von Ritualen, ikonografischen Technologien und mündlichen Traditionen bei nicht alphabetisierten Völkern.
Er stellt sich gegen eine Tradition, die das Gedächtnis von Menschen „ohne Schrift“ - das sich auf so flüchtige Aufzeichnungen wie Ornamente, Körperbemalung und Masken stützt - seit langem als grundlegend gestört oder zum Scheitern verurteilt ansieht, und argumentiert mit Nachdruck, dass rituelle Handlungen in diesen Gesellschaften pragmatisch religiöse Bedeutung erzeugen und dass sie eine - wie er es nennt - „chimäre“ Vorstellungskraft demonstrieren. Mit Hilfe philosophischer und ethnographischer Theorien entwickelt Severi neue Forschungsansätze für die Anthropologie des Rituals und des Gedächtnisses, um schließlich eine neue Theorie der Imagination und eine originelle Anthropologie des Denkens zu entwickeln.
Diese englischsprachige Ausgabe, wunderschön übersetzt von Janet Lloyd und mit einem Vorwort von David Graeber, wird eine breite Debatte auslösen und als sofortiger Klassiker für Anthropologen, Historiker und Philosophen angekündigt werden.