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Translating Worlds: The Epistemological Space of Translation
Vor dem Hintergrund der jüngsten Fokussierung der Anthropologie auf verschiedene "Wendungen" (ontologische, ethische oder andere) kehrt dieser bahnbrechende Band zur Frage des Wissens und der Rolle der Übersetzung als theoretischer und ethnografischer Leitfaden für die Anthropologie des 21. Jahrhunderts zurück und versammelt Beiträge führender Denker auf diesem Gebiet.
Seit Ferdinand de Saussure und Franz Boas werden Sprachen als Systeme betrachtet, deren Unterschiede eine präzise Übersetzung nahezu unmöglich machen. Und wieder andere haben die Übersetzung zwischen Sprachen als prinzipiell unbestimmt angesehen.
Die hier versammelten Autoren argumentieren, dass die Herausforderung, die sich aus der ständigen Konfrontation zwischen inkommensurablen Welten und Systemen ergibt, der fruchtbarste Boden für eine moderne ethnografische Theorie und Praxis sein kann. Vom Tourismus in Neuguinea über den Schamanismus im Amazonasgebiet bis hin zur weltweit allgegenwärtigen Speisekarte im Restaurant vermischen die Autoren Philosophie und Ethnographie, um die Übersetzung nicht nur als Schlüsseltechnik für das Verständnis der Ethnographie, sondern als übergreifendes Prinzip der Erkenntnistheorie neu zu definieren.