Bewertung:

Das Buch „Eheleben“ von David Vogel spielt im Wien der 1920er Jahre und handelt von der turbulenten Beziehung zwischen Rudolf Gurdweill, einem jüdischen Schriftsteller, und Thea, einer Adeligen. Der Roman behandelt Themen wie Antisemitismus, psychologische Verwicklungen in Beziehungen und den gesellschaftlichen Hintergrund des Wiens nach dem Ersten Weltkrieg. Obwohl die Erzählung kraftvoll und eindrucksvoll ist, empfinden manche Leser die zweite Hälfte als langweilig und repetitiv.
Vorteile:Der Roman fängt die psychologischen Nuancen seiner Figuren ein und vermittelt ein starkes Gefühl für die Atmosphäre und die gesellschaftliche Dynamik der damaligen Zeit. Er ist hervorragend geschrieben und übersetzt und gilt als ein bedeutendes Werk der europäischen Literatur dieser Zeit. Die Erforschung von Themen wie dem Kampf von Randgruppen in einer komplexen Gesellschaft wird geschätzt, und Vogels einzigartige Perspektive als hebräischer Schriftsteller wird hervorgehoben.
Nachteile:Das Tempo des Buches ist uneinheitlich, und manche Leser werden sich aufgrund der Wiederholungen in der zweiten Hälfte des Buches langweilen. Das Buch ist möglicherweise nicht für alle Leser geeignet, insbesondere nicht für diejenigen, die mit den in Vergleichen erwähnten Autoren nicht vertraut sind. Einige Kritiken deuten darauf hin, dass es von einem guten redaktionellen Eingriff profitieren könnte.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
Married Life
David Vogel gilt seit langem als eine der führenden Persönlichkeiten der hebräischen Literatur, und sein Werk wurde mit dem von Joseph Roth, Thomas Mann und Franz Kafka verglichen.
Married Life, das 1929 zum ersten Mal veröffentlicht wurde, ist Vogels Hauptwerk - ein umfassendes Porträt einer zum Scheitern verurteilten Ehe und einer zum Scheitern verurteilten Stadt. Der Roman spielt in Wien und erzählt von der Beziehung zwischen dem mittellosen Schriftsteller Rudolf Gurdweill und der Baronin Thea von Takow, die ihren Mann mit Grausamkeit und Geringschätzung behandelt. Trotzdem findet Gurdweill nur schwer den Willen, seine Frau zu verlassen, selbst als ihm die hingebungsvolle Lotte Bondheim die Aussicht auf das wahre Glück bietet.
Doch dies ist nicht nur die Geschichte einer Dreiecksbeziehung. Erstaunlich lebendig schildert Vogel die Atmosphäre des Wiens der 1920er Jahre, führt uns von mondänen Cafés und aristokratischen Anwesen in die Schuhmacherwerkstatt und das Armenhaus. Das Nebeneinander von Dekadenz und Armut zeigt Wien als eine Stadt am Rande des Zusammenbruchs - eine eindringliche Vorahnung der Schrecken, die kommen werden.
Mit seiner reichhaltigen, lebendigen Prosa und seiner tiefen Einsicht in die menschliche Verfassung ist „Das Eheleben“ wahrlich ein moderner Klassiker.