Bewertung:

Das Buch „The End of Alchemy“ von Mervyn King bietet eine detaillierte Untersuchung der Geldpolitik, des Bankensystems und der wirtschaftlichen Herausforderungen, die seit der Finanzkrise von 2008 fortbestehen. King schlägt einen neuen Rahmen für das Zentralbankwesen vor, der von einem „Lender of Last Resort“-Modell zu einem „Pfandleiher“-Ansatz übergeht, der von den Banken eine Vorabbewertung ihrer Vermögensrisiken verlangen würde. Das Buch wird zwar für seinen verständlichen Schreibstil und seine umfassenden Erklärungen gelobt, doch manche Leser empfinden seine Länge und Komplexität als Herausforderung.
Vorteile:⬤ Informeller, zugänglicher Schreibstil, der komplexe Konzepte leicht verständlich macht.
⬤ Umfassende Analyse des Bankensystems und der Ausfälle, die zur Krise von 2008 führten.
⬤ Bietet innovative Lösungen zur Reform des derzeitigen Bankenmodells.
⬤ Aufschlussreiche Diskussionen über kritische wirtschaftliche Konzepte wie das Gefangenendilemma und die keynesianische Liquiditätsfalle.
⬤ Hochgeschätzte Empfehlungen von prominenten Wirtschaftswissenschaftlern.
⬤ Langatmige und bisweilen verworrene Texte, die wichtige Punkte verdecken können.
⬤ Einige Leser sind der Meinung, dass das Buch prägnanter hätte sein können.
⬤ Der Fachjargon kann für Laien schwer zu verstehen sein.
⬤ Es fehlt eine Diskussion über die Auswirkungen neuer Technologien wie KI auf die Wirtschaft.
⬤ Bestimmte ideologische Standpunkte mögen nicht bei allen Lesern auf Gegenliebe stoßen, insbesondere bei denen, die eher marktwirtschaftliche Lösungen befürworten.
(basierend auf 243 Leserbewertungen)
The End of Alchemy: Money, Banking, and the Future of the Global Economy
Mit unserem Bankensystem stimmt etwas nicht. Wir alle spüren das, aber Mervyn King weiß es aus erster Hand; seine zehn Jahre an der Spitze der Bank of England, auch auf dem Höhepunkt der Finanzkrise, haben tiefe Wahrheiten über die Mechanismen unserer kapitalistischen Gesellschaft ans Licht gebracht. Mit The End of Alchemy legt er uns ein grundlegendes Werk über die Geschichte und die Zukunft des Geldes und des Bankwesens vor, die Schlüssel zum modernen Finanzwesen.
Die Industrielle Revolution bildete die Grundlage für unser modernes kapitalistisches Zeitalter. Doch die Blüte der technologischen Innovationen während dieser dynamischen Periode beruhte auf der weit verbreiteten Annahme zweier viel älterer Ideen: der Schaffung von Papiergeld und der Erfindung von Banken, die Kredite vergeben. Wir halten diese Systeme heute für selbstverständlich, doch in ihrem Kern waren beide Ideen revolutionär und fast magisch. Gewöhnliches Papier wurde so wertvoll wie Gold, und riskante langfristige Kredite wurden in sichere kurzfristige Bankeinlagen umgewandelt. Wie King argumentiert, handelt es sich hierbei um Finanzalchemie - die Schaffung außergewöhnlicher finanzieller Kräfte, die sich der Realität und dem gesunden Menschenverstand widersetzen. Der Glaube an diese Kräfte hat zu enormen Vorteilen geführt; die von ihnen geschaffene Liquidität hat das Wirtschaftswachstum seit nunmehr zwei Jahrhunderten angekurbelt. Allerdings haben sie auch zu einer nicht enden wollenden Reihe von wirtschaftlichen Katastrophen geführt, von Hyperinflationen über Bankenzusammenbrüche bis hin zur jüngsten weltweiten Rezession und der derzeitigen Stagnation.
Wie können wir die großen Stärken dieser Ideen mit den ihnen innewohnenden Schwächen in Einklang bringen? King stützt sich auf seine einzigartige Erfahrung, um diese wirtschaftlichen Kräfte neu zu interpretieren und der Weltwirtschaft den Weg in die Zukunft zu weisen. Seine kühnen Lösungen durchbrechen die derzeitige überfrachtete und unnötig komplexe Gesetzgebung und zeigen einen klaren Weg zu dauerhaftem Wohlstand und zum Ende des übermäßigen Vertrauens in die Alchemie unserer finanziellen Vorfahren.