Bewertung:

Das Buch „Flesh of My Flesh“ von Silverman untersucht das Konzept der Analogie aus verschiedenen kulturellen, künstlerischen und philosophischen Blickwinkeln und konzentriert sich dabei insbesondere auf den Orpheus-Mythos und seine Auswirkungen auf das Verständnis menschlicher Beziehungen und Subjektivität. Das Buch wird zwar für seine Schönheit, Eloquenz und Tiefe gefeiert, wird aber auch für seinen begrenzten Umfang und seine anspruchsvolle Prosa kritisiert.
Vorteile:⬤ Exquisite Präsentation und wunderschön illustriert.
⬤ Eloquente Prosa, die Komplexität und Klarheit in Einklang bringt.
⬤ Fesselnde Diskussionen über wichtige kulturelle Persönlichkeiten und ihre Werke.
⬤ Bietet neue Interpretationen bekannter Mythen und philosophischer Themen.
⬤ Anregend und zum Nachdenken anregend, regt zum Nachdenken über menschliche Beziehungen und Sterblichkeit an.
⬤ Begrenzte Abdeckung einiger relevanter Werke und Persönlichkeiten, was zu einem gefühlten Mangel an Vollständigkeit führt.
⬤ Dichte Prosa, die Leser, die mit der Materie nicht vertraut sind, frustrieren kann.
⬤ Vereinzelte Abbildungen ohne Bildunterschriften erschweren die Analyse.
⬤ Einige sprachliche Entscheidungen wirken unnötig komplex oder obskur.
⬤ Erfordert Geduld und Vorkenntnisse des Quellenmaterials, um das Buch vollständig zu verstehen.
(basierend auf 6 Leserbewertungen)
Flesh of My Flesh
Was ist eine Frau? Was ist ein Mann? Wie stehen sie - und wie sollten sie - zueinander in Beziehung stehen? Bezieht sich unsere Sehnsucht nach "Ganzheit" auf etwas Reales, und wenn es ein Ganzes gibt, was ist es, und warum fühlen wir uns so entfremdet von ihm? Seit Jahrhunderten haben Kunst und Literatur Einzigartigkeit und Selbstgenügsamkeit immer mehr aufgewertet. Auch die Theoretiker, die im zeitgenössischen Denken eine so große Rolle spielen, bevorzugen die Differenz gegenüber der Ähnlichkeit.
Silverman erinnert uns daran, dass dies nur die Hälfte der Geschichte ist, und zwar eine gefährliche Hälfte, denn wenn wir alle Individuen sind, sind wir dazu verdammt, Rivalen und Feinde zu sein. Eine viel ältere Geschichte, die sich bis in die frühe Neuzeit hinein durchsetzte, besagte, dass Ähnlichkeit oder Gleichartigkeit das Universum organisiere und dass alles aus demselben Fleisch entstehe. Silverman zeigt, dass die Analogie, die in weiten Teilen des Denkens des zwanzigsten Jahrhunderts in Misskredit geraten ist, eine vielversprechendere Sicht auf die menschlichen Beziehungen bietet.
Im Westen ist die emblematische Geschichte der Abkehr die von Orpheus und Eurydike, und auch die Helden von Silvermans umfassender neuer Lesart der Kultur des 19. und 20.
Jahrhunderts, die modernen Erben der alten, analogen Weltsicht, fühlen sich zu diesem Mythos hingezogen. Jahrhunderts, die modernen Erben der alten analogen Weltanschauung, fühlen sich ebenfalls zu diesem Mythos hingezogen. Sie machen sich die Entsprechungen zwischen Orpheus und Eurydike zu eigen und erkennen ihre Verwandtschaft mit anderen aus Vergangenheit und Gegenwart an.
Die erste Hälfte dieses Buches versammelt eine Reihe von Persönlichkeiten, die normalerweise nicht zusammenkommen: Friedrich Nietzsche, Sigmund Freud, Marcel Proust, Lou-Andreas Salome, Romain Rolland, Rainer Maria Rilke, Wilhelm Jensen und Paula Modersohn-Becker. Die zweite Hälfte ist drei zeitgenössischen Künstlern gewidmet, deren Werke wir in einem bewegenden neuen Licht sehen: Terrence Malick, James Coleman und Gerhard Richter.