
Stranger America: A Narrative Ethics of Exclusion
Die widersprüchlichen Ideale von Gleichmacherei und Eigenständigkeit verfolgen den demokratischen Staat Amerika. Der Wahlkampf und der Wahlsieg von Donald Trump im Jahr 2016 sind der Beweis dafür, dass die Ängste des frühen zwanzigsten Jahrhunderts vor Individualismus, Ethnie und dem fremden oder aufdringlichen „Anderen“ auch heute noch bestehen. In Stranger America spürt Josh Toth diesen Ängsten in Amerikas ästhetischer Produktion nach und beschreibt sie, um schließlich eine mögliche narrative Strategie zu finden, mit der sie umgangen werden können.
Toths zentrales Thema ist schlicht die Fremdheit - oder jene Figuren, die sich hartnäckig dagegen wehren, in eine bestimmte Identitätskategorie eingeordnet zu werden. Wie die verwendeten Theoretiker (Nancy, iek, Derrida, Freud, Hegel) sind auch die behandelten Themen und die Literatur so umfassend wie möglich: von den Werken von Herman Melville, William Faulkner, James Weldon Johnson und Nella Larsen bis zu denen von Philip K. Dick, Woody Allen, Larry David und Bob Dylan; vom Aufkommen des Nativismus im frühen 20. Jahrhundert bis zur objektorientierten Ontologie und dem Zombie-Wahn des 21. Jahrhunderts; vom Ragtime und der Einführung des Tons im amerikanischen Kino bis zur Erschöpfung der postmodernen Metafiktion.
Toth argumentiert, dass die amerikanische Literatur, Musik, Film und Fernsehen uns den Weg zu einer neuen Ethik zeigen können, in der wir unsere Identität um den Fremden herum organisieren, anstatt auf Taktiken der reinen Ausgrenzung oder Inklusion zurückzugreifen. Letztlich liefert er einen neuen erzählerischen Ansatz für das Anderssein, der eine wirklich demokratische Form der Gemeinschaft anstrebt.