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Truth and Metafiction: Plasticity and Renewal in American Narrative
Metafiktion wurde lange Zeit mit der Blütezeit der literarischen Postmoderne in Verbindung gebracht - mit einem gewissen Gefühl von Verantwortungslosigkeit, politischer Apathie oder offenem Nihilismus. Doch wenn die Postmoderne (wie inzwischen allgemein angenommen wird) endgültig am Ende ist, wie lässt sich dann die Verbreitung metafiktionaler Elemente in den zeitgenössischen Erzählmedien erklären? Untergräbt dieses Fortbestehen die Behauptung, dass die Postmoderne überwunden ist, oder hat sich die Funktion der Metafiktion irgendwie verändert?
Um diese Fragen zu beantworten, untersucht Josh Toth ein breites Spektrum neuerer metafiktionaler Texte - von Schriftstellern wie George Saunders und Jennifer Egan und Regisseuren wie Sofia Coppola und Quentin Tarantino. Gleichzeitig durchquert er eine diffuse theoretische Landschaft: vom Aufkommen verschiedener neuer Materialismen (in der Philosophie) und der Hinwendung zum Affekt (in der Literaturkritik) bis hin zu den scheinbar endlosen Bemühungen, den vermeintlichen Nachfolger der Postmoderne zu benennen.
Letztlich argumentiert Toth, dass ein Großteil der zeitgenössischen Metafiktion über den postmodernen Skeptizismus hinausgeht, um die Möglichkeit wahrer Behauptungen über reale Dinge wieder zu bestätigen. Solche Formen sind in der Lage, eine Krise der „Post-Wahrheit“ zu bekämpfen, indem sie eine Art Hegelsche Plastizität behaupten oder annehmen; sie setzen sich aktiv und beharrlich mit dem Trauma dessen auseinander, was unendlich wandelbar oder ewig anders ist. Was außerhalb oder vor einer gegebenen Repräsentation liegt, wird als das bestätigt und ertragen, was die Instanz seiner Erfassung übersteigt. Die Wahrheit wird dadurch erneuert; sie wird weder geleugnet noch einfach angenommen, sondern so ethisch wie möglich angegangen. Ihre Plastizität wird erfasst, weil der Griff, die Form ihres narrativen Erfassens, nachlässt.