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Settler Memory: The Disavowal of Indigeneity and the Politics of Race in the United States
In den amerikanischen Medien, in der Erinnerung und in den Mythen finden sich immer wieder schwache Spuren indigener Völker und ihrer Geschichte.
Indigenität bleibt jedoch oft abwesend oder unsichtbar, insbesondere im zeitgenössischen politischen und intellektuellen Diskurs über weiße Vorherrschaft, Anti-Schwarzsein und Rassismus im Allgemeinen. In diesem ehrgeizigen neuen Buch setzt sich Kevin Bruyneel mit der chronischen Verdrängung von Indigenität in der Politik und im Diskurs über Rasse in der amerikanischen politischen Theorie und Kultur auseinander.
Er argumentiert, dass der anhaltende Einfluss des Siedlerkolonialismus die Bemühungen um ein Verständnis indigener Politik untergraben und gleichzeitig das Gespräch über Rasse selbst behindert hat. Durch eine erneute Untersuchung wichtiger Episoden, Texte, Schriftsteller und Erinnerungen an die politische Vergangenheit vom 17. Jahrhundert bis in die Gegenwart deckt Bruyneel die Macht der Siedlererinnerung auf, die in der anhaltenden Verleugnung der Indigenität zum Tragen kommt.
Er zeigt auch, wie indigene und schwarze Intellektuelle die Verbindungen zwischen Rassismus und weißer Siedlererinnerung verstanden haben, auch wenn die Siedlerdimensionen des Weißseins in unserem Diskurs über Rasse häufig ausgelöscht werden, sei es in Konflikten über indianische Maskottchen oder die weißen nationalistischen Grundlagen des Trumpismus. Bruyneel entwirft eine neue politische Zukunft und fordert die Leser auf, die Erinnerung an die Siedler abzulehnen und eine dritte Rekonstruktion in Betracht zu ziehen, die Antirassismus und Antikolonialismus sinnvoll miteinander verbinden kann.