Bewertung:

Das Buch „Living the High Life in Minsk“ von Dr. Margarita Balmaceda bietet eine detaillierte Analyse der Geschichte von Belarus nach seiner Unabhängigkeit, seiner Wirtschaft und seiner politischen Manöver, insbesondere im Hinblick auf die Beziehungen zu Russland und der EU. In den Rezensionen werden die umfangreichen Recherchen der Autorin und die gute Zugänglichkeit hervorgehoben, die das Buch sowohl für Experten als auch für Neueinsteiger in das Thema geeignet macht. Einige Kritiker sind jedoch der Meinung, dass sich das Buch zu sehr auf die Zusammenfassung von vorhandenem Material stützt, anstatt originelle Forschung zu präsentieren, und es gibt Bedenken wegen Ungenauigkeiten in der Übersetzung.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und aufschlussreich, basierend auf umfangreichen Recherchen aus erster Hand.
⬤ Vermittelt ein gründliches Verständnis der weißrussischen Wirtschaft, der Abhängigkeit von Russland im Energiebereich und der politischen Strategien von Präsident Lukaschenka.
⬤ Zugängliche Erklärungen machen das Buch auch für Nicht-Fachleute und diejenigen geeignet, die mit Belarus nicht vertraut sind.
⬤ Fesselt die Leser mit einer komplexen Erzählung, die vereinfachte Ansichten über Belarus als reinen Verbündeten Russlands in Frage stellt.
⬤ Einige Rezensenten beschreiben das Buch im Wesentlichen als eine Synthese und Übersetzung, der es an ursprünglicher Forschungstiefe mangelt.
⬤ Bedenken über Ungenauigkeiten in der Übersetzung und einige sachliche Fehler, wie z.B. die Verwechslung großer Industriemarken.
⬤ Möglicherweise ist das Buch nicht für diejenigen geeignet, die rein wirtschaftliche Studien und keine journalistischen Zusammenfassungen suchen.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Living the High Life in Minsk: Russian Energy Rents, Domestic Populism and Belarus' Impending Crisis
Living the High Life in Minsk untersucht die Quellen von Stabilität und Instabilität in postsowjetischen autoritären Staaten anhand des Fallbeispiels von Präsident Lukaschenkas festem Griff nach der Macht in Belarus.
Insbesondere wird versucht, die Rolle von Energiebeziehungen, -politiken und -diskursen für die Aufrechterhaltung dieser Macht zu verstehen. Die zentrale empirische Frage, die Balmaceda zu beantworten versucht, lautet: Welche Rolle spielte die Energiepolitik bei der Aufrechterhaltung von Lukaschenkas Macht in Belarus? Insbesondere analysiert er die Rolle der Energiepolitik bei der Gestaltung von Lukaschenkas Beziehungen zu drei für seinen Machterhalt entscheidenden Gruppen: Russische Akteure, die belarussische Nomenklatura und die belarussische Wählerschaft.
Im Hinblick auf die Außenbeziehungen konzentriert sich das Buch auf die Faktoren, die Lukaschenkas Fähigkeit erklären, die Macht Weißrusslands in seinen Beziehungen zu Russland so zu projizieren, dass das objektiv hohe Maß an Abhängigkeit kompensiert wird, indem ein hohes Maß an Energiesubventionen und -renten sichergestellt wird, das weit über die anfängliche Verschlechterung der Beziehungen um 2004 hinaus anhält. Im Hinblick auf die innenpolitischen Beziehungen untersucht Balmaceda, wie Lukaschenka diese Energierenten gezielt einsetzt, um sich die anhaltende Unterstützung sowohl der belarussischen Nomenklatura als auch der belarussischen Wählerschaft zu sichern.