Bewertung:

Das Buch „Living the High Life in Minsk“ von Dr. Margarita Balmaceda bietet eine eingehende Analyse der politischen und wirtschaftlichen Landschaft von Belarus seit seiner Unabhängigkeit bis 2011, wobei der Schwerpunkt auf den Beziehungen zu Russland und der EU liegt. Die Autorin stützt sich auf umfangreiche persönliche Recherchen und Berichte aus erster Hand, um das Verständnis der belarussischen Angelegenheiten und der energiebezogenen Strategien des Landes, insbesondere unter Präsident Lukaschenka, zu verbessern. Während viele Leser das Buch als informativ und fesselnd empfinden, kritisieren einige, dass es sich zu sehr auf die jüngsten belarussischen Medien stützt, ohne tiefergehende akademische Untersuchungen vorzunehmen.
Vorteile:Gründlich recherchiert, mit Berichten aus erster Hand, die das Verständnis für belarussische Angelegenheiten verbessern.
Nachteile:Fesselnd geschrieben, macht es komplexe Themen einem breiten Publikum zugänglich.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Living the High Life in Minsk: Russian Energy Rents, Domestic Populism and Belarus' Impending Crisis
Living the High Life in Minsk untersucht die Quellen von Stabilität und Instabilität in postsowjetischen autoritären Staaten anhand des Fallbeispiels von Präsident Lukaschenkas festem Griff nach der Macht in Belarus.
Insbesondere wird versucht, die Rolle von Energiebeziehungen, -politiken und -diskursen für die Aufrechterhaltung dieser Macht zu verstehen. Die zentrale empirische Frage, die Balmaceda zu beantworten versucht, lautet: Welche Rolle spielte die Energiepolitik bei der Aufrechterhaltung von Lukaschenkas Macht in Belarus? Insbesondere analysiert er die Rolle der Energiepolitik bei der Gestaltung von Lukaschenkas Beziehungen zu drei für seinen Machterhalt entscheidenden Gruppen: Russische Akteure, die belarussische Nomenklatura und die belarussische Wählerschaft.
Im Hinblick auf die Außenbeziehungen konzentriert sich das Buch auf die Faktoren, die Lukaschenkas Fähigkeit erklären, die Macht Weißrusslands in seinen Beziehungen zu Russland so zu projizieren, dass das objektiv hohe Maß an Abhängigkeit kompensiert wird, indem ein hohes Maß an Energiesubventionen und -renten sichergestellt wird, das weit über die anfängliche Verschlechterung der Beziehungen um 2004 hinaus anhält. Im Hinblick auf die innenpolitischen Beziehungen untersucht Balmaceda, wie Lukaschenka diese Energierenten gezielt einsetzt, um sich die anhaltende Unterstützung sowohl der belarussischen Nomenklatura als auch der belarussischen Wählerschaft zu sichern.