Bewertung:

Das Buch von Professor Parrott bietet eine umfassende Analyse der Rolle von Söldnern und militärischen Unternehmern in der frühneuzeitlichen Kriegsführung, die traditionelle Darstellungen in Frage stellt und die Komplexität der Rekrutierung und Logistik hervorhebt. Es unterstreicht die Bedeutung dieser Kräfte im Kontext staatlicher Fähigkeiten und militärischer Effektivität während des 16. und 17. Jahrhunderts.
Vorteile:Das Buch ist gut recherchiert und aufschlussreich und bietet eine gründliche Untersuchung der Logistik und der Strategien hinter den militärischen Operationen der frühen Neuzeit. Es präsentiert eine alternative Sichtweise von Söldnern und militärischen Unternehmern als integraler Bestandteil staatlicher militärischer Effektivität, was es für Geschichtsinteressierte und Militärenthusiasten wertvoll macht. Der Text wird als gelehrt und dennoch zugänglich beschrieben.
Nachteile:Der Schwerpunkt liegt auf dem täglichen Leben der Söldner, was Leser, die eine persönlichere Perspektive auf ihre Erfahrungen suchen, enttäuschen könnte. Manche mögen die detaillierten logistischen Diskussionen weniger fesselnd finden.
(basierend auf 8 Leserbewertungen)
The Business of War
Dies ist ein wichtiger neuer Ansatz für die militärische Revolution und das Verhältnis zwischen Kriegsführung und staatlicher Macht im Europa der frühen Neuzeit.
Während frühere Darstellungen das Wachstum staatlicher Armeen in dieser Zeit betonten, argumentiert David Parrott stattdessen, dass die Delegation militärischer Verantwortung an ausgeklügelte und umfangreiche Netzwerke privater Unternehmen ein nie dagewesenes Ausmaß erreichte. Dies umfasste nicht nur die Anwerbung von Truppen, sondern auch deren Ausrüstung, die Lieferung von Lebensmitteln und Munition sowie die Finanzierung ihrer Operationen.
Das Buch enthüllt die außergewöhnliche Verbreitung und Leistungsfähigkeit privater Netzwerke von Befehlshabern, Lieferanten, Händlern und Finanziers, die die Kriegsführung zu Lande und zur See steuerten, und stellt die traditionelle Annahme in Frage, dass die Abhängigkeit von Söldnern und dem Privatsektor zu korrupten und ineffizienten Streitkräften führt. Auf diese Weise liefert das Buch einen wichtigen historischen Kontext für die heutigen Debatten über die Rolle des Privatsektors in der Kriegsführung.