Bewertung:

Das Buch bietet einen Denkanstoß zur Erforschung der menschlichen Erfahrung aus christlicher Sicht, insbesondere im Zusammenhang mit schweren Behinderungen. Es unterstreicht die Bedeutung von Freundschaft, Gnade und Beziehungsdynamik und stellt gesellschaftliche Ansichten über Produktivität in Frage.
Vorteile:Das Buch regt zum Nachdenken an und ist für das Verständnis der Behindertentheologie unerlässlich. Es hebt den Wert von Beziehungen und Gnade hervor und ermutigt zu einem Perspektivwechsel in Bezug auf den menschlichen Wert jenseits der Produktivität.
Nachteile:Keine explizite Erwähnung in den Rezensionen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Receiving the Gift of Friendship: Profound Disability, Theological Anthropology, and Ethics
Definiert das, was wir zu tun imstande sind, uns als menschliche Wesen? Wenn diese anthropologische Grundannahme zutrifft, wo bleiben dann die Menschen mit geistiger Behinderung, die nicht in der Lage sind, die Dinge zu tun, die uns unserer Meinung nach unsere Menschlichkeit ausmachen? Hans Reinders stellt hier eine ungewöhnliche Behauptung über ungewöhnliche Menschen auf: Schwerstbehinderte Menschen sind Menschen wie alle anderen auch.
Er räumt ein, dass dies auf den ersten Blick keine ungewöhnliche Behauptung ist, wenn man bedenkt, welche Schritte in den letzten Jahrzehnten unternommen wurden, um die Rechte von Menschen mit Behinderungen mit den Rechten der Normalbevölkerung in Einklang zu bringen. Aber das könne nicht das Ende der Fahnenstange sein, denn Behinderte seien Menschen, bevor sie Bürger seien. "Um ein richtiges menschliches Leben zu führen", sagt er, "müssen sie nicht nur in unsere Institutionen einbezogen werden und Zugang zu unseren öffentlichen Räumen haben, sondern auch in das Leben anderer Menschen, nicht nur aus natürlicher Notwendigkeit, sondern aus freien Stücken".
Die Gabe der Freundschaft empfangen besteht aus drei Teilen: (1) Schwerstbehinderung, (2) Theologie und (3) Ethik. Reinders' Argumentation für einen Paradigmenwechsel in unserer Beziehung zu Menschen mit Behinderungen stützt sich auf eine bahnbrechende philosophisch-theologische Betrachtung des Menschseins und unserer grundlegenden menschlichen Gemeinsamkeit. Darüber hinaus verleiht Reinders seiner Studie mit Geschichten von Schwerstbehinderten aus seinem eigenen Leben und aus der Arbeit von Jean Vanier und Henri Nouwen in den L'Arche-Gemeinschaften menschliche Lebendigkeit und Wärme.