Bewertung:

Das Buch bietet einen aufschlussreichen Überblick über die Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in verschiedenen Städten, wobei der Schwerpunkt auf den Erfolgen und Misserfolgen liegt. Es hebt die Rolle der Stadtentwicklung, wie z. B. der Wolkenkratzer in Boston, bei der Förderung der Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs hervor. Es wird jedoch auch kritisiert, dass Misserfolge im Nahverkehr hauptsächlich auf rassistische Faktoren zurückzuführen sind.
Vorteile:Interessante historische Einblicke, starke Betonung der wirtschaftlichen Aspekte des öffentlichen Nahverkehrs, wertvolle Fallstudien von Städten wie Boston und Chicago, die unterschiedliche Ansätze und Ergebnisse aufzeigen.
Nachteile:Der Autor neigt dazu, viele Misserfolge im öffentlichen Nahverkehr auf rassistische Faktoren zurückzuführen, was einige Leser nicht überzeugend fanden, und führt Beispiele wie Los Angeles und Chicago an, die diese Darstellung widerlegen.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Great American Transit Disaster: A Century of Austerity, Auto-Centric Planning, and White Flight
Eine aussagekräftige Untersuchung von Amerikas Geschichte der öffentlichen Desinvestitionen in den öffentlichen Nahverkehr. Viele Gelehrte und politische Analysten haben die Abhängigkeit der Amerikaner vom Auto und die damit verbundenen fehlenden staatlichen Investitionen in den öffentlichen Nahverkehr in den letzten Jahrzehnten des zwanzigsten Jahrhunderts beklagt.
Doch wie Nicholas Dagen Bloom in The Great American Transit Disaster zeigt, sind unsere Verkehrsnetze aus einem ganz einfachen Grund so schlecht: Wir wollten es so. Anhand der Städte Baltimore, Atlanta, Chicago, Detroit, Boston und San Francisco liefert Bloom überwältigende Beweise dafür, dass die Desinvestition in den Nahverkehr eher eine Entscheidung als ein Schicksal war. Er nennt drei Hauptfaktoren, die zum Niedergang des öffentlichen Nahverkehrs in den Vereinigten Staaten geführt haben: eine kommunale Sparpolitik, die den meisten Verkehrsbetrieben die Mittel zur Aufrechterhaltung eines qualitativ hochwertigen Angebots verweigerte, die Förderung einer autozentrierten Planung und die Abwanderung der Weißen aus den dichten Stadtzentren in weit entfernte Vororte.
Wie Bloom deutlich macht, waren diese kommunalpolitischen Entscheidungen nicht das Produkt einer ruchlosen Autoindustrie oder einer anderen großen Verschwörung - sie wurden alle von den Wählern unterstützt, die Optionen für eine verkehrsfreundliche Zukunft effektiv ausschlossen. Mit diesem Buch will Bloom nicht nur mit den gängigen Mythen über den Nahverkehr aufräumen, sondern hoffentlich auch neue Wege für die heutigen Diskussionen über die Finanzierung des öffentlichen Nahverkehrs aufzeigen.