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The Good Life
Der Dalai Lama schrieb einmal, das Ziel der menschlichen Existenz sei es, glücklich zu sein. Das klingt sehr oberflächlich, denn Glück ist in der allgemeinen Vorstellung ein Gefühl und in den Worten des Liedes „das größte Geschenk, das wir besitzen“.
Andererseits schrieb von Hugel: „Die Religion hat mich nie glücklich gemacht; es nützt nichts, die Augen vor der Tatsache zu verschließen, dass man sich umso einsamer fühlt, je tiefer man geht“. Dieses kleine Meisterwerk des verstorbenen Pater Herbert McCabe vom Dominikanerorden bewegt sich auf einem stetigen Kurs zwischen diesen beiden Extremen. Wir spüren instinktiv, dass der Mensch dazu bestimmt ist, sich zu freuen und glücklich zu sein, und doch wird uns gesagt, dass Leiden gut für die Seele ist.
Doch in der katholischen Tradition ist das wahre Ziel der menschlichen Existenz die Vision von Gott, und nichts anderes als das wird uns jemals wirklich glücklich machen. Doch Pater McCabe geht noch viel tiefer.
Ist Glück ein Vergnügen oder ein Schmerz? Man weiß es kaum. Sicherlich ist es kein Trost, denn Trost bedeutet Geborgenheit, und Glück kann uns in einem Maße aus uns selbst herausführen, dass wir alle Geborgenheit hinter uns lassen.
Hinter einem Gefühl des Hochgefühls kann man die Flamme des glühenden Schreckens spüren. Dieses kurze Buch ist ganz und gar originell und wird McCabes posthume Reputation weiter steigern.