Bewertung:

Derzeit gibt es keine Leserbewertungen. Die Bewertung basiert auf 5 Stimmen.
Craft and the Kingly Ideal: Art, Trade, and Power
In den alten Mittelmeerkulturen glaubte man, dass Diamanten ihren Besitzern Unbesiegbarkeit verleihen würden. In der heutigen Kultur der Vereinigten Staaten glaubt man, dass ein im Ausland hergestelltes Luxusauto seinem Besitzer Status und Prestige verleiht. Woher kommen diese Überzeugungen?
In dieser Studie über die handwerkliche Produktion und den Fernhandel in traditionellen, nicht-industriellen Gesellschaften untersucht Mary W. Helms die Macht, die Objekten zugeschrieben wird, die entweder von geschickten Kunsthandwerkern hergestellt werden und/oder aus der Ferne“ kommen. Sie argumentiert, dass Kunsthandwerk und Fernhandel, die beide für mächtige Eliten zugänglicher sind als für gewöhnliche Menschen, Mittel sind, um greifbare Objekte zu schaffen oder zu erwerben, die immaterielle Kräfte und Energien aus dem kosmologischen Reich der Götter, Ahnen oder Helden verkörpern. Durch die Objekte werden diese Qualitäten für die menschliche Gesellschaft verfügbar und verleihen ihren Besitzern Ehre und Macht.
Helms' neuartiger Ansatz setzt Handel mit Kunstfertigkeit gleich und betont eher den Erwerb als die Verteilung. Sie lehnt die klassische westliche Trennung zwischen Wirtschaft und Ästhetik ab und bietet ein neues Paradigma für das Verständnis traditioneller Gesellschaften, das für alle Anthropologen und Archäologen von Interesse sein wird.