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The Hirschfeld Archives: Violence, Death, and Modern Queer Culture
Der einflussreiche Sexualwissenschaftler und Aktivist Magnus Hirschfeld gründete 1919 in Berlin das Institut für Sexualwissenschaften als Heim und Arbeitsstätte für die Erforschung der Homosexuellenbewegung und die Unterstützung von Transgender-Personen. Es wurde 1933 von den Nazis zerstört. Diese Episode in der Geschichte veranlasste Heike Bauer zu der Frage: Ist Gewalt ein wesentlicher Bestandteil der modernen queeren Kultur? Das Hirschfeld-Archiv beantwortet diese kritische Frage, indem es die Gewalt untersucht, die die queere Existenz in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts prägte.
Hirschfeld selbst entkam den Nazis, und viele seiner Papiere und Publikationen haben überlebt. Bauer untersucht seine Schilderungen des gleichgeschlechtlichen Lebens in veröffentlichten und unveröffentlichten Schriften sowie in Büchern, Artikeln, Tagebüchern, Filmen, Fotografien und anderem Bildmaterial, um zu untersuchen, wie Gewalt - einschließlich Verfolgung, Tod und Selbstmord - die Entwicklung der Rechte von Homosexuellen und des politischen Aktivismus prägte.
Das Hirschfeld-Archiv führt diese Fragmente queerer Erfahrungen zusammen, um viele unbekannte und interessante Berichte über das LGBTQ-Leben im frühen 20. Jahrhundert zu enthüllen, aber auch um die Tatsache zu beleuchten, dass die Politik der Homosexuellenrechte von Anfang an von Rassismus, kolonialer Brutalität und geschlechtsspezifischer Gewalt verfolgt wurde.