Bewertung:

Das Buch „Boarding School Syndrome“ von Joy Schaverien untersucht das psychologische Trauma, das mit Internatserfahrungen verbunden ist, und beleuchtet die emotionalen Folgen für Menschen, die derartige Erfahrungen gemacht haben. Es behandelt Schlüsselthemen wie Heimweh, das Gefühl der Gefangenschaft und Intimitätsprobleme und richtet sich sowohl an Therapeuten als auch an Menschen, die als Kinder ein Internat erlebt haben. Der Inhalt findet bei vielen Lesern Anklang und bietet Einsichten, die zu persönlichem Verständnis und Heilung führen können.
Vorteile:Das Buch ist für ehemalige Internatsschüler aufschlussreich und bestätigend, da es eine gründliche Analyse und ein klares Verständnis der psychologischen Auswirkungen des Internats bietet. Die Leser schätzen die nachvollziehbaren Fallstudien und die Fähigkeit der Autorin, komplexe Themen auf verständliche Weise zu behandeln. Das Buch wird als wertvolle Ressource sowohl für Betroffene von Internaten als auch für Fachleute in therapeutischen Bereichen angesehen. Viele fanden das Buch augenöffnend und hilfreich bei der Verarbeitung ihrer Erfahrungen.
Nachteile:Einige Rezensenten empfanden das Buch als schwierig zu lesen, mit einem Stil, der einem akademischen Lehrbuch ähnelt, was es für Gelegenheitsleser weniger zugänglich macht. Außerdem waren einige der Meinung, dass sich das Buch zu sehr auf extreme Fallstudien konzentrierte, die nicht ihre Erfahrungen widerspiegelten, was zu dem Eindruck führte, dass es nicht für jeden relevant sei. In einigen Rezensionen wurden auch Probleme mit dem physischen Exemplar des Buches erwähnt, wobei auf fehlende Seiten hingewiesen wurde.
(basierend auf 49 Leserbewertungen)
Boarding School Syndrome: The Psychological Trauma of the 'Privileged' Child
Das Internatssyndrom ist eine Analyse des Traumas des "privilegierten" Kindes, das in jungen Jahren auf ein Internat geschickt wird. Innovativ und herausfordernd, bietet Joy Schaverien eine psychologische Analyse der seit langem bestehenden britischen und kolonialen Tradition der vorbereitenden und öffentlichen Internate. Reich illustriert mit Bildern und den Erzählungen erwachsener ehemaliger Internatsschüler, die sich in psychotherapeutischer Behandlung befinden, zeigt das Buch, wie einige Formen von anhaltendem Leid im Erwachsenenleben auf den frühen Verlust von Zuhause und Familie zurückgeführt werden können. Das "Internatssyndrom" ist ein neuer Begriff, der aus der klinischen Forschung hervorgegangen ist und sich auf Theorien zur Bindung und Entwicklung von Kindern stützt. Er bietet einen theoretischen Rahmen, auf dem die psychotherapeutische Behandlung ehemaliger Internatsschüler aufbauen kann.
Aufgeteilt in vier Teile, Geschichte: Im Namen des Privilegs; Exil und Heilung; Zerbrochene Bindungen: A Hidden Trauma und The Boarding School Body enthält das Buch anschauliche Fallstudien von ehemaligen Internatsschülern, die sich in psychotherapeutischer Behandlung befinden. Ihre Schilderungen enthüllen Details des erlittenen Leids: Verlust, Trauer und Gefangenschaft werden manchmal durch körperlichen, sexuellen und psychologischen Missbrauch verstärkt. Hier zeigt Joy Schaverien, wie viele Internatsschüler unbewusste Bewältigungsstrategien anwenden, einschließlich dissoziativer Amnesie, die zu einer psychologischen Spaltung zwischen dem "Heim-Ich" und dem "Internats-Ich" führt. Dieses Muster kann sich bis ins Erwachsenenleben fortsetzen und zu Schwierigkeiten in intimen Beziehungen, allgemeinen Depressionen und Trennungsangst sowie anderen Formen psychischer Belastung führen.
Das Internatssyndrom zeigt auf, wie das Internat denjenigen schaden kann, die es eigentlich belohnen soll, und erörtert die weiteren Auswirkungen dieser Tradition. Das Buch ist eine unverzichtbare Lektüre für Psychoanalytiker, Jungsche Analytiker, Psychotherapeuten, Kunstpsychotherapeuten, Berater und andere, die sich für das psychologische, kulturelle und internationale Erbe dieser Tradition interessieren, einschließlich ehemaliger Internatsschüler und ihrer Partner.