Bewertung:

Das Buch stellt eine durchdachte Untersuchung der Rassenproblematik in Gilbert und Sullivans „The Mikado“ dar und stützt seine Argumente auf solide Forschung. Einige Leser sind jedoch der Meinung, dass es sich zu sehr an die politische Korrektheit anlehnt und den Unterhaltungswert des ursprünglichen Werks schmälert.
Vorteile:Das Buch ist aufschlussreich und gut recherchiert. Es bietet eine durchdachte Perspektive auf rassistische Fragen im Zusammenhang mit „The Mikado“ und ist daher für akademische Einrichtungen und Diskussionen geeignet.
Nachteile:Einige Leser empfinden das Buch als politisch korrekt und haben das Gefühl, dass es den Genuss des Originalwerks untergräbt. Kritiker argumentieren, dass das Stück zu ernst genommen wird, und halten es für übertrieben, es als schädlich zu betrachten, vor allem in Anbetracht des Kontextes, in dem es entstanden ist.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
The Japan of Pure Invention: Gilbert and Sullivan's The Mikado
Lange vor Sofia Coppolas Lost in Translation, lange vor Barthes' Reich der Zeichen und sogar vor Puccinis Madame Butterfly präsentierte Gilbert und Sullivans The Mikado seine ganz eigene Version von Japan. Die Oper, die in einer fiktiven Stadt namens Titipu spielt und von Figuren namens Yum-Yum, Nanki-Poo und Pooh-Bah bevölkert wird, ist seit ihrer Uraufführung im Jahr 1885 ungebrochen populär.
Josephine Lee zeichnet die Geschichte der Aufführungen des Mikado von der viktorianischen Zeit bis in die Gegenwart nach und zeigt, dass die überraschend komplexe Rassendynamik des Stücks durch die Anpassung an verschiedene Zeiten und Schauplätze weiterhin Bestand hat. Lee stellt eine Verbindung zwischen der Yellowface-Aufführung und der Blackface-Minstrelsy her und zeigt, wie u. a.
die Produktionen Swing Mikado und Hot Mikado von 1938-39 zur Förderung der afroamerikanischen Rassenhygiene eingesetzt wurden. Sie betrachtet auch eine Reihe zeitgenössischer Produktionen und Adaptionen, darunter Mike Leighs Film Topsy-Turvy und Aufführungen des Mikado in Japan, um über Ängste in Bezug auf Ethnien nachzudenken, die durch neue Visionen der Stadt Titipu artikuliert werden.
Der Mikado schafft Rassenphantasien, zieht die Zuschauer in diese hinein und verwebt sie geschickt mit dem kulturellen Gedächtnis. Für zahllose Menschen, die noch nie in Japan waren, diente The Mikado als Grundlage für die Vorstellung, was „japanisch“ ist.