Bewertung:

Das Buch von Lindsay Chervinsky, „Das Kabinett: George Washington and the Creation of an American Institution“ untersucht die Ursprünge und die Entwicklung des Kabinetts während der Präsidentschaft von George Washington. Es beleuchtet Washingtons Managementfähigkeiten, die Dynamik zwischen seinen Kabinettsmitgliedern und die historische Bedeutung des Kabinetts als Beratungsgremium. Obwohl das Buch gut recherchiert und informativ ist, wurde es wegen seines detaillierten, akademischen Stils kritisiert, der möglicherweise nicht allen Lesern zusagt.
Vorteile:⬤ Sehr gut lesbare, gut recherchierte, informative Erzählung
⬤ bietet ein gründliches Verständnis von Washingtons Kabinett und Entscheidungsprozessen
⬤ hebt den historischen Kontext und die von Washington geschaffenen Präzedenzfälle hervor
⬤ fesselnde Erforschung der Persönlichkeiten und Rivalitäten innerhalb des Kabinetts
⬤ stellt Fakten klar dar, ohne übertriebene Meinungen
⬤ geeignet für alle, die etwas über die frühe amerikanische politische Geschichte lernen wollen.
⬤ Einige Rezensenten fanden den Schreibstil eher akademisch und weniger fesselnd für Gelegenheitsleser
⬤ das Erzähltempo könnte für einige langsam sein
⬤ das Buch enthält zeitgenössische politische Referenzen, die es veralten lassen könnten
⬤ und der Fokus auf detaillierte Analysen könnte es manchmal überwältigend oder dicht erscheinen lassen.
(basierend auf 69 Leserbewertungen)
The Cabinet: George Washington and the Creation of an American Institution
Ausgezeichnet mit dem Thomas J. Wilson Memorial Prize.
Lindsay Chervinskys Buch ist klar, übersichtlich und prägnant und gibt uns einen unverzichtbaren Leitfaden für die Bildung des Kabinetts. Dank ihrer bahnbrechenden Studie können wir diese wesentliche amerikanische Institution, eines der wichtigsten Vermächtnisse von George Washingtons aufgeklärter Staatskunst, nun viel besser einschätzen" - Ron Chernow, Autor von Washington: A Life
Die US-Verfassung hat nie ein Präsidialkabinett vorgesehen - die Delegierten des Verfassungskonvents lehnten diese Idee ausdrücklich ab. Wie also hat George Washington eines der mächtigsten Gremien der Bundesregierung geschaffen?
Am 26. November 1791 berief George Washington seine Abteilungssekretäre - Alexander Hamilton, Thomas Jefferson, Henry Knox und Edmund Randolph - zur ersten Kabinettssitzung ein. Warum wartete er mit der Einberufung seines Kabinetts zweieinhalb Jahre nach Beginn seiner Präsidentschaft? Weil die US-Verfassung ein solches Gremium weder vorsah noch vorsah. Washington war auf sich allein gestellt.
Angesichts diplomatischer Krisen, innenpolitischer Unruhen und verfassungsrechtlicher Herausforderungen - und der fehlenden Unterstützung durch den Kongress - beschloss Washington, dass er eine Gruppe von Beratern brauchte, an die er sich wenden konnte. Sein neues Kabinett orientierte sich an den Kriegsräten, die er als Befehlshaber der Kontinentalarmee geleitet hatte. In den ersten Tagen arbeitete das Kabinett nach dem Willen des Präsidenten. Im Laufe seiner Amtszeit änderte Washington die Struktur des Kabinetts: Mal berief er regelmäßige Sitzungen ein, mal bevorzugte er schriftliche Ratschläge und Einzelgespräche.
Lindsay M. Chervinsky zeigt die weitreichenden Folgen von Washingtons Entscheidungen auf. Die Spannungen im Kabinett zwischen Hamilton und Jefferson verstärkten die Parteilichkeit und trugen zur Entwicklung des ersten Parteiensystems bei. Und als Washington mit einem zunehmend widerspenstigen Kongress konfrontiert wurde, betrachtete er das Kabinett als ein privates Beratungsgremium, das er bei Bedarf einberufen konnte, wodurch die Rolle des Präsidenten und der Exekutive erheblich erweitert wurde.