Bewertung:

Jürgen Moltmanns „Das Kommen Gottes“ ist eine tiefgründige Untersuchung der christlichen und jüdischen Eschatologie, die den Leser dazu auffordert, sein Verständnis der Endzeit und des Kommens Gottes zu überdenken. Obwohl das Buch für seinen aufschlussreichen und anregenden Inhalt gefeiert wird, ist es aufgrund seiner Komplexität und seiner schweren theologischen Sprache für den Durchschnittsleser weniger zugänglich.
Vorteile:⬤ Aufschlussreiche und zum Nachdenken anregende Inhalte, die traditionelle Ansichten der Eschatologie in Frage stellen.
⬤ Gut begründete Diskussionen über den Universalismus und wichtige theologische Konzepte.
⬤ Gut lesbarer Stil mit einer reichen Integration verschiedener philosophischer und theologischer Traditionen.
⬤ Spricht wichtige Fragen des christlichen Denkens an und bietet solide biblische Unterstützung.
⬤ Anerkannt als ein bedeutendes Werk, das noch viele Jahre lang geschätzt werden kann.
⬤ Schwere theologische und philosophische Konzepte können das Buch für Laien schwierig machen.
⬤ Einige Formatierungsprobleme in digitalen Versionen, wie z.B. fehlende Links zu Endnoten.
⬤ Gelegentliche Schwankungen in der Qualität der Argumente, wobei einige Abschnitte als weniger überzeugend oder sogar als themenfremd empfunden werden.
⬤ Kann traditionalistische Ansichten herausfordern, was einige Leser abschrecken könnte.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
The Coming of God: Christian Eschatology
In diesem bemerkenswerten und zeitgemäßen Werk, das in vielerlei Hinsicht den Höhepunkt seiner systematischen Theologie darstellt, stellt der weltbekannte Theologe Jürgen Moltmann die christliche Eschatologie auf den Kopf. Moltmann lehnt den traditionellen Ansatz ab, der sich auf das Ende, ein apokalyptisches Finale, als eine Art christliche Suche nach der Endlösung konzentriert.
Er konzentriert sich stattdessen auf die Hoffnung und Gottes Verheißung einer neuen Schöpfung für alle Dinge. Die christliche Eschatologie, so sagt er, ist die erinnerte Hoffnung auf die Auferweckung des gekreuzigten Christus, sie spricht also von einem Neuanfang am tödlichen Ende.
Doch Moltmanns neuartiger Rahmen, der zutiefst vom jüdischen und messianischen Denken geprägt ist, ermöglicht auch reiche und kreative Einblicke in die immer wieder beunruhigenden Fragen der Eschatologie: Gibt es ein ewiges Leben und eine persönliche Identität nach dem Tod? Wie soll man sich Himmel, Hölle und Fegefeuer vorstellen? Welches sind die historischen und kosmologischen Dimensionen der christlichen Hoffnung? Was sind ihre sozialen und politischen Implikationen? In einer herzzerreißend zerbrechlichen und zersplitterten Welt überblickt Moltmanns umfassende Eschatologie den christlichen Horizont, indem er mutig unsere Erwartungshorizonte für die persönliche, soziale und sogar kosmische Verwandlung in Gott auslotet.