Bewertung:

Das Buch bietet eine einzigartige philosophische Erkundung der Beziehung zwischen Pflanzen und menschlicher Existenz, in der sich wissenschaftliche Erkenntnisse mit tiefgründigen Überlegungen verbinden. Es zielt darauf ab, die menschliche Metaphysik durch die Linse der Botanik neu auszurichten und schöpft dabei aus einer reichen intellektuellen Tradition.
Vorteile:Eine höchst originelle Perspektive, ein zum Nachdenken anregender Inhalt, der Philosophie mit wissenschaftlichen Fakten über Pflanzen verbindet und eine fesselnde Erkundung des Lebens und der Existenz darstellt.
Nachteile:Gelegentlich grenzt es an Verrücktheit, und manche Leser könnten Verbindungen als zu abstrakt oder neokosmologisch empfinden.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
The Life of Plants: A Metaphysics of Mixture
Wir sprechen kaum über sie und kennen nur selten ihre Namen. Die Philosophie hat sie immer übersehen; selbst die Biologie betrachtet sie als bloßen Schmuck am Baum des Lebens.
Und doch geben Pflanzen der Erde Leben: Sie erzeugen die Atmosphäre, die uns umgibt, sie sind der Ursprung des Sauerstoffs, der uns belebt. Die Pflanzen verkörpern die direkteste und elementarste Verbindung, die das Leben mit der Welt herstellen kann. In diesem höchst originellen Buch vertritt Emanuele Coccia die Ansicht, dass die Pflanzen als Schöpfer der Atmosphäre die grundlegende Position einnehmen, von der aus wir alle Elemente des Lebens analysieren sollten.
Von diesem Standpunkt aus können wir die Welt nicht mehr als eine einfache Ansammlung von Objekten oder als einen universellen Raum, der alle Dinge enthält, wahrnehmen, sondern als Ort einer wahrhaft metaphysischen Mischung. Da unsere Atmosphäre nur durch die Pflanzen möglich ist, erhält sich das Leben nur durch den Kreislauf des Konsums, den die Pflanzen vollziehen.
Mit anderen Worten, das Leben existiert nur insofern, als es anderes Leben konsumiert, womit jegliche moralischen oder ethischen Überlegungen aus dem Spiel sind. Im Gegensatz zu Denkansätzen, die die Natur und den Kosmos in allgemeinen Begriffen erörtern, bringt Coccias Darstellung das unendlich Kleine mit dem unendlich Großen zusammen und bietet eine radikale Neudefinition des Platzes des Menschen im Reich des Lebens.