Bewertung:

Emanuele Coccias Buch „Sensible Life“ ist eine tiefgründige Meditation über die Bedeutung von Sinneserfahrungen für das Verständnis der menschlichen Existenz und stellt die traditionellen intellektuellen Definitionen des Menschen in Frage. Der Autor betont ein Leben inmitten der Sensibilität und plädiert für die Bedeutung von Bildern in unserer Wahrnehmung der Welt.
Vorteile:Das Buch wird für seinen poetischen und ehrgeizigen Ansatz gelobt, der das Konzept des Sinnlichen und seine Beziehung zum Menschen neu belebt. Es setzt sich mit historischen philosophischen Ideen auseinander und gilt als zeitgemäß, wenn es um die Bedeutung von Bildern im heutigen Leben geht. Die Leser finden den Inhalt interessant und regen zum Nachdenken an.
Nachteile:Einige Leser könnten die Ideen als herausfordernd oder komplex empfinden, da die philosophische Tiefe und die historischen Bezüge nicht für jeden zugänglich sind.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Sensible Life: A Micro-Ontology of the Image
Wir stellen uns gerne als rationale Wesen vor, die denken und sprechen, doch Leben bedeutet in erster Linie, die Welt um uns herum zu sehen, zu schmecken, zu fühlen oder zu riechen. Aber Sensibilität ist nicht nur eine Fähigkeit: Wir sind sowohl für uns selbst als auch für andere sensible Objekte, und unser Leben ist durch und durch ein sensibles Leben.
Dieses Buch, das inzwischen in fünf Sprachen übersetzt wurde, rehabilitiert die sinnliche Existenz aus ihrer Marginalisierung durch die moderne Philosophie, Theologie und Politik. Coccia beginnt mit einer Definition des ontologischen Status von Bildern. Ein Bild ist nicht nur eine interne Modifikation unseres Bewusstseins, sondern hat einen ontologischen Zwischenstatus, der sich von dem der Objekte oder Subjekte unterscheidet.
Im zweiten Teil des Buches werden unsere Interaktionen mit Bildern im Traum, in der Mode und bei biologischen Tatsachen wie Wachstum und Zeugung untersucht. Unser Leben, so argumentiert Coccia, ist das Leben der Bilder.