Bewertung:

Das Buch präsentiert eine überzeugende Neubewertung von Isabeau von Bayern und hebt ihre Rolle als fähige und effektive Regentin während der Herrschaft ihres Mannes hervor. Es stellt die negativen historischen Erzählungen über sie in Frage und konzentriert sich auf ihre Beiträge und den Kontext ihres Lebens. Einige Leser empfanden das Buch jedoch als zu trocken und wenig fesselnd erzählt.
Vorteile:Gut recherchiert, widerlegt negative Geschichtsdarstellungen, bietet komplizierte Details, lesbare und überzeugende Argumente, rettet Isabeau aus der Vergessenheit, kommt in ausgezeichnetem Zustand an.
Nachteile:Langweilig und für manche unlesbar, keine chronologische Biografie, unzusammenhängende Struktur, keine genealogischen Tabellen oder visuellen Darstellungen, liest sich eher wie eine Entschuldigung als eine umfassende Biografie.
(basierend auf 5 Leserbewertungen)
The Life and Afterlife of Isabeau of Bavaria
Die faszinierende Geschichte von Isabeau von Bayern ist eine Geschichte von zwei Königinnen. Zu Lebzeiten wurde Isabeau, die leidgeprüfte Ehefrau des verrückten Königs Karl VI. von Frankreich, respektiert und verehrt. Nach ihrem Tod wurde sie als inkompetente Regentin, verdorbene Ehebrecherin und Thronverräterin geschmäht. Tracy Adams behauptet, dass es für diesen posthumen Ruf keine historischen Belege gibt, und gibt Isabeau ihren rechtmäßigen Platz in der Geschichte zurück.
Ehebrecherin und Verräterin - zwei Anschuldigungen, die lange Zeit gegen die Königin erhoben wurden - sind die ersten Themen von Adams' Neuinterpretation der mittelalterlichen französischen Geschichte. Wissenschaftler sind zu dem Schluss gekommen, dass die Mythen über Isabeaus skandalöse Vergangenheit nur Gerüchte sind, die nach ihrem Tod im Rahmen eines politischen Machtkampfes entstanden sind. Leider hat dies nicht verhindert, dass die Lügen ihren Weg in angesehene Studien über diese Zeit gefunden haben. Adams' eigenes Werk dient als Korrektiv, indem es den Ruf der guten Königin rehabilitiert und das Thema der Erinnerung und der Mythenbildung im Allgemeinen untersucht.
Als nächstes stellt Adams die allgemeine Auffassung in Frage, dass es der Königin an politischem Geschick mangelte. Da ihr Mann durch Wahnsinn behindert war, war Isabeau gezwungen, ein Land zu regieren, das durch Fehden und machtgierige Fraktionen zerrissen war. Adams vertritt die Ansicht, dass Isabeau ihre Rolle in einem solch umstrittenen Umfeld geschickt meisterte und die Monarchie vor den Übergriffen der mächtigen männlichen Verwandten des Königs bewahrte.
Adams wendet sich gegen die harte Behandlung einer Frau, die unter schwierigen Umständen regierte, und stellt Isabeau überzeugend als eine geachtete und kompetente Königin dar.