Bewertung:

Das Buch über das neolithische Britannien ist eine detaillierte wissenschaftliche Untersuchung dieser Epoche, die durch hochwertige Illustrationen und Fotos unterstützt wird. Obwohl es reich an Informationen ist und eine neue Perspektive bietet, wird es als langatmig und komplex kritisiert, was es für Gelegenheitsleser weniger zugänglich macht.
Vorteile:Gut recherchiert und informativ mit schönen Illustrationen. Bietet neue Einblicke und stellt traditionelle Erzählungen über neolithische Gesellschaften in Frage. Geeignet für Leser mit einem ausgeprägten Interesse an Archäologie und Geschichte und vermittelt ein umfassendes Verständnis der sozialen Strukturen, der Kultur und der Artefakte des Neolithikums.
Nachteile:Komplexer und ausführlicher Schreibstil, der schwierig zu lesen sein kann und oft ein Wörterbuch erfordert. Manche Leser empfinden das Buch eher als Lehrbuch denn als fesselnde Erzählung, und die Erörterungen können zu detailliert oder isoliert von breiteren Zusammenhängen erscheinen.
(basierend auf 17 Leserbewertungen)
Neolithic Britain: The Transformation of Social Worlds
Das Neolithikum in Großbritannien war eine Zeit grundlegender Veränderungen: Die menschlichen Gemeinschaften wandelten sich, besaßen kollektiv domestizierte Pflanzen und Tiere und bewohnten eine reichhaltigere Welt materieller Dinge: Häuser und Hallen aus Holz, Keramikgefäße, polierte Feuerstein- und Steinäxte und massive Monumente aus Erde und Stein. Ebenso wichtig war die Entwicklung einer Reihe neuer sozialer Praktiken, bei denen der Schwerpunkt auf Abstammung, Kontinuität und Vererbung lag. Diese Innovationen setzten soziale Prozesse in Gang, die im Bau von Stonehenge gipfelten, dem bemerkenswertesten erhaltenen Bauwerk des prähistorischen Europas.
Das neolithische Britannien bietet eine aktuelle, prägnante Einführung in die Periode der britischen Vorgeschichte von ca. 4000-2200 v. Chr. Das Buch basiert auf einer neuen Einschätzung der Chronologie dieses Zeitraums und reflektiert sowohl die Art und Weise, wie Archäologen Geschichten über das Neolithikum schreiben, als auch die Art und Weise, wie die Menschen der Jungsteinzeit ihre eigene Geschichte konstruierten. Durch die Einbeziehung neuer Erkenntnisse, die sich aus der außerordentlichen Geschwindigkeit der archäologischen Entdeckungen der letzten Jahre ergeben, entsteht eine Welt, die ungewohnt, komplex und herausfordernd ist und dennoch eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Landschaft des heutigen Britanniens spielte.
Wichtige Entwicklungen der letzten Zeit haben zu einer doppelten Erkenntnis geführt: Erstens kann die hochkonzentrierte Erforschung der Chronologie einzelner Fundorte präzise und besondere Zeitnarrative aufzeigen; und zweitens impliziert dieses neue Zeitbewusstsein originäre Einsichten in das Gefüge der neolithischen Gesellschaft, die Fragen der Vererbung, der Verwandtschaft und der sozialen Bindungen sowie der "Abstammung" von kulturellen Praktiken umfassen.
Darüber hinaus wurde unser Verständnis der neolithischen Gesellschaft durch einzelne Entdeckungen und Forschungsprojekte grundlegend verändert, sei es in der Gegend von Stonehenge, auf dem Festland von Orkney oder an weniger bekannten Orten auf den britischen Inseln. Die neue Perspektive, die dieser Band eröffnet, ergibt sich aus einem größeren Bewusstsein für die Art und Weise, in der sich entfaltende Ereignisse und Transformationen in Gesellschaften von den sich verändernden Beziehungen zwischen Individuen und Gruppen abhängen, die durch Objekte und Architektur vermittelt werden.
Dieses prägnante Panorama des neolithischen Britanniens bietet neue Schlussfolgerungen und einen wissenschaftlich anregenden, aber leicht zugänglichen Überblick. Es behandelt die wichtigsten materiellen und sozialen Entwicklungen und reflektiert über das Wesen kultureller Praktiken, Tradition, Genealogie und Gesellschaft über fast zwei Jahrtausende hinweg.