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The Oxford Handbook of the Latin American Novel
Der lateinamerikanische Roman trat mit der Boom-Ära in die internationale Literaturszene ein - angeführt von Julio Cortázar, Gabriel García Márquez, Carlos Fuentes und Mario Vargas Llosa - und hat seither Schriftsteller in aller Welt beeinflusst. García Márquez und Vargas Llosa erhielten jeweils den Literaturnobelpreis, und viele der bekanntesten zeitgenössischen Romanciers lassen sich von der Belletristik der Region inspirieren.
In der Tat hat der magische Realismus, der mit García Márquez assoziierte Stil, einen tiefen Eindruck bei afroamerikanischen, afrikanischen, asiatischen, anglophonen karibischen und lateinamerikanischen Schriftstellern hinterlassen. Darüber hinaus stößt die Post-Boom-Literatur weiterhin auf Interesse, angefangen bei den Romanen von Roberto Bolaño über die Werke von César Aira und Chico Buarque bis hin zu denen jüngerer Schriftsteller wie Juan Gabriel Vásquez, Alejandro Zambra und Valeria Luiselli. Dennoch wird der lateinamerikanische Roman von vielen Lesern oft nur stückweise gelesen, losgelöst von den Traditionen, Autoren und sozialen Kontexten, die seine Entwicklung erklären helfen.
Das Oxford Handbook of the Latin American Novel stellt literarische, historische und soziale Zusammenhänge her, so dass die Leser diese Literatur als einen reichen und fesselnden Kanon begreifen werden. In fünfundvierzig Kapiteln führender und innovativer Wissenschaftler bietet das Handbuch eine umfassende Einführung, die dem Leser hilft, die der Region innewohnende Heterogenität zu erkennen - denn nur mit einem breiteren Blick kann man García Márquez oder Bolaño voll und ganz würdigen.
Der Band zeichnet die literarische Tradition des lateinamerikanischen Romans von seinen Anfängen während der Kolonialzeit über seine Entwicklung im 19. und in der ersten Hälfte des 20.
Jahrhunderts bis hin zu seiner Blütezeit ab den 1960er Jahren nach. Darüber hinaus untersucht das Handbuch die Regionen, Identitätsdarstellungen, Erzähltrends und Autoren, die diese Literatur so vielfältig und faszinierend machen, und reflektiert die Stellung des lateinamerikanischen Romans in der Weltliteratur.